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Gerichtsprozess

Warener wegen mehrfachen Kindesmissbrauchs verurteilt

Waren / Lesedauer: 2 min

Im Zuge der Kinderporno-Affäre um Sebastian Edathy war ein Warener aufgefallen, der Kinderpornos gespeichert hatte. Dafür stand er schon 2016 vor Gericht. Jetzt musste er erneut vor die Richterin treten. Dieses Mal ging es um noch schlimmere Taten.
Veröffentlicht:19.12.2018, 12:58

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Im Amtsgericht Waren ist am Montag ein 59-jähriger Mann aus Waren wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren und 7 Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Das Urteil von Richterin Alexandra Sprigode-Schwencke ist noch nicht rechtskräftig.

Besonders tragisch: der Mann war längere Zeit in einem Verein tätig, in dem viele Kinder sind. Und dort suchte er sich auch seine Opfer, zwei Mädchen, die jetzt beim Prozess hinter verschlossenen Türen detailliert aussagen mussten. Zum Zeitpunkt der Taten waren sie acht und neun Jahre alt, wie Michael Stork, Sprecher am Amtsgericht Waren informierte. Der sexuelle Missbrauch soll in den Jahren 2011 bis 2017 stattgefunden haben. Nach Auskunft von Michael Stork soll der Mann in die Justizvollzugsanstalt Bützow kommen, wenn der Haftbefehl ausgestellt wird. Noch könnte der Mann gegen das Urteil in Berufung gehen.

Noch während der Bewährungszeit an Mädchen vergangen

Bereits 2016 stand der Mann vor Gericht, weil Ermittler Kinderpornos auf seinem Computer und anderen Datenträgern in seiner Wohnung fanden. Auf den Bildern und Filmen waren Mädchen unter 14 Jahren zu sehen, die zu sexuellen Handlungen genötigt wurden. Für den Besitz der pornografischen Darstellungen wurde er 2016 zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung und einer Zahlung von 540 Euro an die Opferberatungsstelle Weißer Ring verurteilt. Doch noch vor dem Ablauf der Bewährungsstrafe verging er sich an den Mädchen.

Als der Frührentner 2016 vor Gericht stand, hatte er zugegeben, Fotos und Videos im Internet erworben zu haben. Er habe sich auf einschlägigen Plattformen angemeldet und von anderen Nutzern fast zehn Jahre lang Fotos und Videos von nackten, minderjährigen Mädchen bezogen, erklärte er dem damals zuständigen Richter Manfred Thiemontz.

Im Zuge der Edathy-Affäre

Auf die Spur waren die Ermittler dem Warener im Februar 2014 nach einem Tipp aus dem Bundeskriminalamt gekommen. Damals wurde in Mecklenburg-Vorpommern gegen Kunden eines Kinderpornografie-Shops in Kanada ermittelt. In dieser Affäre spielte auch der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy eine zentrale Rolle. Der Fall des Wareners hatte damit aber nichts zu tun,wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft 2016 erklärte. Der Warener war durch eine Veröffentlichung im Internet aufgefallen.