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Rechtliche Schritte erwogen

Warens Bürgermeister öffentlich beleidigt

Waren / Lesedauer: 2 min

Während der öffentlichen Stadtvertretersitzung diffamierte eine Vertreterin der Bürgerinitiative „Pro Ortsumgehung“ Warens Rathauschef Norbert Möller. Der behält sich nun rechtliche Schritte vor.
Veröffentlicht:22.09.2018, 06:15

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Da hat sie sich gehörig im Ton vergriffen: Während der üblichen Einwohnerfragestunde bei der Warener Stadtvertretung trat Marlies F. von der Bürgerinitiative Pro Ortsumgehung an das Saalmikrofon und wollte sich eigentlich zur aktuellen Fortschreibung des Warener Lärmaktionsplans und die Frage der Ortsumgehung für die Müritzstadt äußern. Dann aber begann sie den Bürgermeister Norbert Möller (SPD) öffentlich zu beschimpfen und zu beleidigen. Unter anderem wortwörtlich als „Versager“, der er  auch in seinen früheren Tätigkeiten schon gewesen sei.

Während der Sitzung blieb Möller selbst gelassen, kündigte lediglich kurz an, sich rechtliche Schritte vorzubehalten. Allerdings ergriff Stadtvertreter Volker Seemann (SPD) am Ende der Sitzung das Wort. Er zeigte sich persönlich sehr betroffen über die Äußerungen von Marlies F. – sie habe die Einwohnerfragestunde missbraucht und nicht nur den Bürgermeister, sondern auch die Stadtvertretung diffamiert.

Einen Tag später folgte die Entschuldigung

Denn alles, was sie dem Bürgermeister in Sachen Ortsumgehung vorwerfe, sei eigentlich an die Stadtvertretung gerichtet, denn diese sei es, die das Handeln des Bürgermeisters bestimme. Im übrigen habe Möller seit der Wende auch als ehrenamtlicher Politiker die Stadtpolitik vorangetrieben – und als Lehrer sowie Schulleiter gute Arbeit geleistet und Wertschätzung erfahren, so Volker Seemann. Der SPD-Mann erntete zustimmendes Klopfen aus allen Fraktionen für seine Worte.

Marlies F. entschuldigte sich einen Tag später bei Möller für ihre Äußerungen. Seit einem Unfall könne sie sich manchmal nicht beherrschen, führte sie danach gegenüber dem Nordkurier als Erklärung für ihr Verhalten an.

Schon zuvor in einer E-Mail beschimpft

Auf Nachfrage sagte Möller, dass in der Demokratie jeder für seine Sache streiten könne, das sei ganz normal – natürlich auch emotional, „aber nicht in dieser Art und Weise“, sagte er. Auch in einer E-Mail, die Marlies F. ihm zuvor gesandt habe, habe sie ihn persönlich beschimpft und beleidigt. Mit einem spontanen „Aussetzer“ habe das wohl nichts zu tun. Er werde in der kommenden Woche mit dem Rathausjuristen das weitere Vorgehen besprechen.