StartseiteRegionalMüritzZwei Kühe sorgen für Angst und Schrecken

Aufregung in Walow

Zwei Kühe sorgen für Angst und Schrecken

Walow / Lesedauer: 3 min

Friedlich wiederkäuen und Milch geben? Zwei Kühe haben sich dem verweigert und die Freiheit auf den Wiesen und in den Wäldern um Walow gewählt. Sehr zum Ärger der Kita und der Spaziergänger. Jetzt soll es ihnen aber mit Genehmigung an den Kragen gehen.
Veröffentlicht:03.12.2014, 17:04
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Der Schreck sitzt noch in den Knochen. Martina Erdmann aus Walow, eigentlich keine ängstliche Person, hat die Flucht ergriffen. Zusammen mit Ehemann und Mischlingshündin Mona. „Am Wochenende waren wir spazieren, im Park hinter dem Walower Schloss“, erzählt die Frau. Aber kaum im Wald, waren sie auch schon wieder draußen. „Plötzlich“, sagt Martina Erdmann, „standen zwei Kühe vor uns, keine zehn Meter entfernt und kamen näher. Mein Mann verscheuchte die Tiere. Gott sei Dank verschwanden die gleich wieder im Unterholz“.

Das hätte auch anders ausgehen können, weiß Walows Bürgermeister Heinz Gerull. Die Erdmanns seien sofort nach dem Vorfall zu ihm gekommen und hätten von der unverhofften Begegnung berichtet. Das Dorfoberhaupt hat gleich als erstes die Erzieherinnen der nahe gelegenen Kita informiert. Spaziergänge der Lütten in den Park sind ab sofort verboten. „Auch im Dorf habe ich schnell alle unterrichtet. Wer weiß, was sonst passieren kann.“

Beim Eintrieb von der Weide in den Stall entwischt

Vom Besitzer der Kühe aus dem benachbarten Kisserow hat er schon erfahren, das die Kühe ziemlich aggressiv seien. Sogar ein Auto soll von den freiheitsliebenden Tieren schon demoliert worden sein. Wie zu erfahren war, sei es den Kühen gelungen, vor gut zwei Wochen beim Eintrieb der Tiere von der Weide in den Stall zu entwischen. Alle Versuche, selbst mit Betäubungsgewehr, der Flüchtlinge wieder habhaft zu werden, scheiterten bislang. Deshalb macht sich Bürgermeister Gerull am Mittwoch Sorgen: „Nicht auszudenken, wenn jemandem etwas passiert. Und, nicht weit entfernt, rollt der Verkehr auf der Autobahn.“

Thomas Diener, Vorsitzender des Müritz-Bauernverbandes und Landwirt mit zahlreichen Kühen, weiß, wie gefährlich die werden können: „Die verwildern ganz schnell. Wenn die zwei oder drei Wochen draußen herum streunen, kennen Kühe keine Menschen mehr. Vorsicht ist geboten.“

Bürgermeister Gerull hat die Angelegenheit gleich dem Amt in Malchow gemeldet, dort ist die Angelegenheit an das zuständige Landratsamt weitergeleitet worden. Monika Walter vom Veterinäramt kennt die Sache schon. Gerade wurde ihre Behörde von der Kreis-Ordnungsbehörde um die Zustimmung zum Abschuss der Tiere gebeten. „Die haben wir erteilt“, so die promovierte Veterinärin. Jetzt müsse sich der Eigentümer schnell mit einem Jäger einig werden. Damit die Walower wieder sorglos spazieren gehen können.