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1200 Soldaten bereiten sich auf Corona-Einsatz vor

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Panzergrenadierbrigade 41 feierte ihr 30. Bestehen in Neubrandenburg. Der Stadt sind sie eng verbunden, doch gerade Corona hatte zuletzt die militärische Ausbildung zurückgeworfen.
Veröffentlicht:27.11.2021, 10:29

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Die größte Heereseinheit des Nordostens rechnet mit einem neuen Corona-Hilfseinsatz. 1200 Soldaten der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern” würden sich derzeit darauf vorbereiten, sagte Brigadekommandeur Christian Nawrat diese Woche im Jahnsportforum. Es sei der Brigade eine Herzensangelegenheit, der Bevölkerung die Umstände der Pandemie zu erleichtern, fügte er an.

OB Witt: „Soldaten gehören zur Stadt wie die vier Tore”

Zur Brigade gehören etwa 4500 Militärangehörige in Mecklenburg-Vorpommern,Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Schon zum Beginn hätten etwa 1200 von ihnen bei den Corona-Schutzmaßnahmen geholfen. Schon jetzt wurden erste Soldaten wieder in der Kontaktverfolgung des Gesundheitsamtes Mecklenburgische Seenplatte eingesetzt.Allerdings kamen schon beim ersten Einsatz 1,5 Millionen Arbeitsstunden zusammen, sagte Kommandeur Nawrat. Die militärische Ausbildung sei dadurch aber ein Jahr im Verzug. Für einen feierlichen Appell zum 30. Bestehen blieb diese Woche dennoch Zeit.

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Im Jahnsportforum gedachten die Soldaten vor etwa 100 Gästen und unter 2G-Plus-Regeln dabei mit einer Schweigeminute an die in Afghanistan gestorbenen Angehörigen ihrer Einheit. Die Einsätze in Afghanistan waren der Gradmesser unserer Ausbildung, sagte Nawrat vor etwa 240 Soldaten. Die meisten Soldaten sind als Jäger und Panzergrenadiere in der Region Torgelow (Vorpommern) und Hagenow (Ludwigslust-Parchim) stationiert. Der Brigadestab sitzt in Neubrandenburg, die Aufklärer sind in Eutin (Schleswig-Holstein) und Pioniere in Havelberg (Sachsen-Anhalt) stationiert.

Bund und Land reichen Verantwortung an Kommunen weiter

Der Neubrandenburger Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) hob die enge Bindung zwischen Stadt und Panzergrenadierbrigade besonders hervor. Sie gehöre zu „Neubrandenburg wie die vielen leistungsstarken Unternehmen, wie unsere facettenreiche Vereinslandschaft und ich möchte sagen – wie unsere historischen vier Tore”, sagte er. Als Beispiel nannte er die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Soldaten vor fünf Jahren. Als die Flüchtlingssituation politisch noch nicht gelöst war, wurden in Neubrandenburg bereits Lösungen gefunden. „Während sich die politische Parteienlandschaft an diesem Thema aufgerieben hat, ohne es nachhaltig zu lösen – wie wir gerade in diesen Tagen schmerzhaft erfahren dürfen”, gab Witt eine wenig subtile Spitze in Richtung Schwerin und Berlin ab. Erst zur Absage des Weberglockenmarktes hatte er beklagt, dass Land und Bund derzeit die gesamte Verantwortung an die Kommunen weiterreichen. Die Stadt Neubrandenburg ist vom Bundesverteidigungsministerium mit dem „Preis Bundeswehr und Gesellschaft 2021” geehrt worden. Der OB persönlich hatte diesen Sommer zudem das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold entgegen genommen.