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15 Hochhäuser in Neubrandenburg sollen Denkmäler werden

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

In Neubrandenburg wird erwogen, mehrere Hochhäuser unter Denkmalschutz zu stellen. Die beiden großen Vermieter Neuwoba und Neuwoges reagieren darauf ganz unterschiedlich.
Veröffentlicht:06.09.2019, 06:57

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Die Neubrandenburger Stadtverwaltung hat die beiden großen Wohnungsunternehmen der Stadt, die Wohnungsbaugenossenschaft Neuwoba und die Wohnungsgesellschaft Neuwoges, mit der Tatsache konfrontiert, 15 Hochhäuser in der Neustrelitzer Straße als Denkmalbereich zu definieren. Der Hochhauskomplex in der Neustrelitzer Straße sei in Form, Gestaltung und Größe im Stadtgebiet einmalig und noch so erhalten, wie der vor rund 35 Jahren geplant und gebaut wurde, begründet Oberbürgermeister Silvio Witt das Ansinnen. Eine Möglichkeit wäre, einen Denkmalbereich zu definieren. Dadurch werden alle 15 Hochhäuser als Komplex unter Schutz gestellt – nicht einzelne Häuser.

In Neubrandenburg beschäftigen sich das Regionalmuseum und die Denkmalschutzbehörde seit einem guten Jahr in einem Projekt intensiv mit dem baulichen Erbe der Moderne. Am Sonntag werden die Sanierungspläne der Stadthalle am Tag des offenen Denkmals vorgestellt. Das Ensemble in der Neustrelitzer Straße wird am 14. Oktober in einer Informationsveranstaltung präsentiert.

Genossenschaft investiert 20 Millionen Euro

Das Ansinnen der Stadtverwaltung stößt bei der Neuwoges nicht große Begeisterung. In einem Gespräch mit der Stadtverwaltung seien die Bedenken des Unternehmens zu der geplanten Errichtung des Denkmalbereiches bereits mitgeteilt worden, heißt es. Vereinbart worden sei, die genauen Auswirkungen einer möglichen Unterschutzstellung mit allen Eigentümern zu erörtern.

Auch bei der Neuwoba, dem zweitgrößten Vermieter der Stadt, haben die Ideen der Stadt für Aufregung gesorgt. „Wir waren überrascht“, sagt Vorstandssprecher Renè Gansewig. Immerhin besitze die Genossenschaft in dem Bereich mehr als 600 Wohnungen, nach einem ganz speziellen Hochhaussanierungsprogramm in den Stadtteilen Oststadt, Datzeberg und Lindenberg soll sich ab 2020 den Neuwoba-Häusern in der Neustrelitzer Straße gewidmet werden. Allein in den Nummern 91 bis 101 sollen in den nächsten Jahren mehr als 20 Millionen Euro investiert werden.

Dennoch – bei der Wohnungsgenossenschaft scheint man sich mit den Plänen bereits arrangiert zu haben. Man akzeptiere „in vollem Umfang“ das Ansinnen der Stadt, dass in der Neustrelitzer Straße in der Tat ein stadtbildprägendes Ensemble vorliegt und ein durchaus schützenswertes Ensemble vorliege, so Vorstandssprecher Gansewig. In einer zukünftigen Arbeitsgruppe müssten nun bautechnische und betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten mit dem Ansinnen der Stadtverwaltung in einem geeigneten Maß übereinander gebracht werden, hieß es.