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Großer Andrang auf Burg Klempenow

Appelmarkt bringt Stein ins Rollen

Klempenow / Lesedauer: 2 min

Die Summe ist riesig, aber die ersten Schritte sind getan. Kleine Backsteine sollen helfen, den Eigenanteil für das nächste Sanierungsvorhaben auf der Burg Klempenow zusammenzubringen. Beim Appelmarkt wurde dafür die Werbetrommel gerührt.
Veröffentlicht:05.10.2014, 17:02

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Äpfel mag Klaus Rossetto in jeder Form. Da war er beim Klempenower Appelmarkt bestens aufgehoben. Äpfel und Produkte aus Äpfeln von Saft und Wein über Kuchen und Punsch bis hin zu Konfitüre gab es bei der 21. Auflage am Sonnabend reichlich.

Dass er jedoch für sein kleines Innenstadt-Grundstück in Neubrandenburg gleich noch nach einem Apfelbaum Ausschau halten würde, ahnte Klaus Rossetto vorher nicht. Dann aber entdeckte er am Baumschul-Stand Säulenobst. Das könnte bei wenig Platz genau das Richtige sein, meinte er.

Wie Klaus Rossetto fragen sich viele Besucher am Einlass, warum sie für einen Markt, auf dem sie Geld ausgeben wollen, noch Eintritt bezahlen sollen. Schnell merken aber auch „Ersttäter“, dass der Appelmarkt viel mehr als ein Markt ist. Wer sich Zeit nimmt, alle Räume zu besichtigen, den Turm zu besteigen, das Jahresprogramm des Vereins Kultur-Transit-96 zu lesen, der begreift, dass die Einnahmen der Märkte für den Verein lebensnotwendig sind, um das ganze Jahr Kultur anbieten zu können, Betriebskosten zu bestreiten und das historische Ensemble zu erhalten.

Rund ums Dorf war alles zugeparkt

Letzteres steht gerade wieder im Fokus. Die Außenmauer des Südflügels muss saniert werden. Vom Burggarten aus sieht man, dass sich viele Steine gelöst haben. Fördermittel aus dem Leader-Programm und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sind beantragt. „Aber wir müssen 50 000 Euro Eigenanteil aufbringen“, erklärt Undine Spillner vom Verein. Sie rührte deshalb die Werbetrommel für die kleinen Backsteine, die Töpfer Jochen Löber mit Sonnensymbol gebrannt hat. Ab 50 Euro kann man einen Stein erwerben und übernimmt damit eine Stein-Patenschaft. Einige Exemplare konnten beim Markt schon an den Mann, die Frau oder ganze Familien gebracht werden.

Kein Wunder bei den vielen Gästen. Tausende strömten aufs Gelände. „Wir hatten ein echtes Parkplatz-Problem“, so Undine Spillner. Die Autos, die in den kleinen Ort abbiegen wollten, stauten sich die Landesstraße entlang. Rund ums Dorf war alles zugeparkt, am Einlass und an Essensständen bildeten sich zeitweise lange Schlangen. Auch am Stand der Apfel-Fachleute musste man lange warten, wollte man eigene Sorten bestimmen lassen.