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Tierseuche

Auch Seenplatte bereitet sich auf Vogelgrippe vor

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Der Landkreis warnt die Geflügelhalter eindringlich, notwendige Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Auch eine Stallpflicht in den nächsten Tagen sei möglich.
Veröffentlicht:12.11.2020, 19:45

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Im Zusammenhang mit dem Auftreten der Geflügelpest im Land Mecklenburg-Vorpommern hat auch das Veterinäramt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte alle Geflügelhalter zur Vorsicht ermahnt. Die Maßnahmen zum vorbeugenden Schutz sollten unbedingt beachtet werden, heißt es in einer am Donnerstag heraus gegeben Mitteilung. Das Geflügel sei von Wildvögeln fernzuhalten und dürfe keinesfalls im Freien gefüttert und getränkt werden. Einstreu und Futter müssten so gelagert werden, dass Wildvögel keinen Zugriff haben. Geflügelteile und Eierschalen von gekauften Eiern dürfen nicht verfüttert werden. Die Desinfektion der Schuhe vor dem Betreten und nach dem Verlassen des Stalls sei zwingend notwendig.

Der Leiter des kreislichen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, Dr. Guntram Wagner, erinnerte noch einmal daran, dass sich Geflügelhalter beim Veterinäramt mit ihrem Bestand anzumelden haben. „Außerdem hat uns ein Halter, der ein Krankheitsgeschehen oder größere Verluste bei seinem Geflügel bemerkt, zu informieren“, mahnte er. Sein Aufruf an die Geflügelhalter lautete, dass sie sich vorsorglich darauf vorbereiten sollten, ihr Hausgeflügel in den Stall zu sperren. „Aus der Erfahrung der zurückliegenden Jahre dürften die Maßnahmen bekannt sein“, erinnert. Dass viele Geflügelhalter schon jetzt die Weihnachtsgänse und –enten schlachten würden, sei natürlich eine vorbeugende Maßnahme.

Proben von toten Vögeln werden analysiert

In seiner Behörde würden zurzeit Überprüfungen der seuchenhygienischen Absicherung der gewerblichen Geflügelhaltungen laufen, teilte der Amtstierarzt weiter mit. Außerdem würden Proben von aufgefundenen toten Wasser- und Greifvögeln entnommen und analysiert. Anhand dieser Daten werde das Risiko für den Landkreis im Hinblick auf die Vogelgrippe laufend neu bewertet.

Zuvor hatte am Donnerstag mit Vorpommern-Greifswald ein zweiter Landkreis in MV einen ersten aktuellen Fall der Vogelgrippe gemeldet. Der Erreger sei bei einer toten Möwe nahe Greifswald und bei einer Wildente in Lütow auf der Insel Usedom nachgewiesen worden, sagte ein Landkreissprecher. In Teilen des Landkreises muss nun das Nutzgeflügel in den Stall. Dies sieht eine Allgemeinverfügung vor, die am Freitag in Kraft tritt. Als erster Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr war Vorpommern-Rügen von der Geflügelpest betroffen. Dort gelang es dem hochansteckenden Erreger auch bereits, in einen Nutztierbestand vorzudringen. Bei dem Züchter in Zingst auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mussten alle 92 Hühner, Enten und Gänse getötet werden.