StartseiteRegionalNeubrandenburgBetrunkene brechen ins AJZ Neubrandenburg ein

Rechter Übergriff?

Betrunkene brechen ins AJZ Neubrandenburg ein

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Möglicherweise als Revanche für Gegendemonstrationen sind vier Betrunkene am Samstag ins Alternative Jugendzentrum eingedrungen und wollten Stress machen. Die Polizei rückte mit drei Streifenwagen an.
Veröffentlicht:25.05.2020, 15:06

Artikel teilen:

Möglicherweise aus rechtsgerichteten Motiven heraus ist ein Übergriff auf das Alternative Jugendzentrum (AJZ) im Neubrandenburger Stadtteil Broda erfolgt. Wie das AJZ am späten Sonntagabend mitteilte, hatten sich in der Nacht zum 24. Mai vier männliche Personen Zugang zum verschlossenen Hof des linksalternativen Jugendzentrums verschafft. Zufälligerweise sei eine kleine Gruppe draußen gewesen, so dass die ungebetenen Gäste nicht zum Haus hätten gelangen können. Auf dem Außengelände sei es dann zur „Konfrontation” gekommen.

Laut AJZ gingen die alkoholisierten Personen verbal in die Offensive. „Begleitet von patriotischen Äußerungen” seien mehrfach Gewaltandrohungen gefallen und auch Aussagen, dass sie jetzt vor Ort seien, „um den Stress zu liefern, den wir auf Gegendemos fordern”. Es sei aber zu keinem körperlichen Übergriff gekommen. Linke Gruppen hatten sowohl gegen die Corona-„Spaziergänge” der vergangenen Wochen als auch die AfD-Kundgebung am Samstag auf dem Marktplatz demonstriert, bei der gegen einen 65-jährigen Anzeige wegen des Zeigens des sogenannten Hitler-Gruß geschrieben wurde.

Mehr lesen: AfD-Landeschef soll Hitler-Gruß gezeigt haben

Polizei hat keine Anzeige aufgenommen

Das Neubrandenburger Polizeipräsidium bestätigte dem Nordkurier auf Anfrage den Vorfall. Eine Hinweisgeberin habe kurz nach Mitternacht die Polizei informiert. „Wir begaben uns mit drei Funkwagen vor Ort”, sagte eine Sprecherin. Vier Männer im Alter von 19 und 20 Jahren seien angetroffen worden und hätten den Sachverhalt eingeräumt. Sie erhielten einen Platzverweis, dem sie umgehend nachkamen. Es wurde laut Polizei vor Ort keine Anzeige aufgenommen. Eine Rücksprache mit der Hinweisgeberin ergab, dass zunächst keine Ansprüche an die Polizei bestünden, hieß es. Die Frau wolle zunächst mit dem AJZ-Vorstand besprechen, ob eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet wird.