Das Feuer an mehreren Bootsschuppen am Neubrandenburger Oberbach ist höchstwahrscheinlich das Ergebnis von Brandstiftung. „Wir können das auf keinen Fall ausschließen”, sagte Polizeisprecher Alexander Gombert. Ein Unfall, etwa durch einen technischen Defekt, könne zudem quasi ausgeschlossen werden. Der Brandursachenermittler sei aber noch im Einsatz. Mehrere Bootsschuppen am Oberbach in der Schillerstraße in Neubrandneburg hatten am Donnerstag in den frühen Morgenstunden in voller Ausdehnung gebrannt. Einige brannten komplett ab, viele weitere wurden beschädigt.
„Das kann man nicht ersetzen”
Viele Bootsbesitzer waren am Morgen am Brandort und begutachteten die immensen Schäden. „Dahinten, wo der Motor raus schaut, das war unserer Schuppen”, sagt der Bruder einer jungen Frau, die mit den Tränen kämpft. Es sei nicht nur der materielle Schaden, sondern auch der ideelle. Den Bootsschuppen habe sein Schwager noch von dessen Opa übernommen und auch dort seine Kindheit verbracht. „Das kann man nicht ersetzen.”
Ein weiterer Bootsbesitzer hatte Glück im Unglück, wie er berichtete, während er die rauchenden Trümmer seines Bootsschuppens begutachtete. Er habe erst am Vortag sein Boot rausgeholt und an den Steg am Campingplatz Gatsch Eck verlegt. „So ein Glück hat man wohl nur ein Mal”. Trotzdem sei der Schaden groß, das ganze Inventar des Schuppens sei verbrannt.
„Wir sind geschockt”
Zwei Damen schauten am Rande des Brandortes ungläubig auf die verkohlten Überreste der Schuppen sowie die Brandreste, die auf dem Wasser treiben, während die Feuerwehrleute langsam zusammen packten. „Wir sind geschockt”, sagt eine der Frauen, der auch die Tränen in den Augen stehen. Beide vermuten Brandstiftung, nachdem es vor wenigen Wochen schon mal so einen Fall gegeben hat. „Da baut man sich was auf und andere haben wohl einfach nur Freude, etwas kaputtzumachen”, sagt eine der Frauen kopfschüttelnd.
Am Ostersonntag hatte ein Bootsschuppen gebrannt, die Polizei ermittelt hier wegen Brandstiftung schätzte den Schaden auf etwa 100.000 Euro. Die Suche nach einem Tatverdächtigen blieb bislang aber erfolglos.