StartseiteRegionalNeubrandenburgBürgerhaus-Pläne nehmen Gestalt an

Neues Rathaus für Burg Stargard

Bürgerhaus-Pläne nehmen Gestalt an

Burg Stargard / Lesedauer: 3 min

Erhaben oder leicht zugänglich? Vor allem um den künftigen Ratssaal kreisen derzeit die Debatten bei den Planungen für das künftige Bürgerhaus am Markt. Überhaupt sind die Erwartungen hoch an die Zukunft des denkmalgeschützten Bauwerks.
Veröffentlicht:21.03.2019, 19:15

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Es soll den Bürgern die Amtswege verkürzen, die Innenstadt Burg Stargards aufwerten, ein verfallendes Denkmal retten sowie nicht zuletzt der Stadtverwaltung ein repräsentatives Domizil bieten – die Erwartungen sind also hoch an das Bürgerzentrum, das an der Ostseite des Burg Stargarder Marktplatzes entstehen soll. Als „Rathaus mit erweiterter öffentlicher Funktion“ beschreibt Architektin Silvia Bergemann vom Neubrandenburger Büro Bernhardt + Bergemann und Beckmann die Aufgabe.

Der zentrale Standort bietet sich dafür allemal an; das denkmalgeschützte Haus Marktstraße 7 und die daneben befindliche Baulücke drängen geradezu nach neuer Nutzung; und der Verwaltungssitz am Mühlenteich war ohnehin einst nur als Übergangslösung gedacht.

Ratssaal hat die Stadt bisher nicht

Mittlerweile kommen die Planungen voran: Vorgesehen sind die Sanierung des Baudenkmals, die Erneuerung des 1818 entstandenen, jedoch substanzgeschädigten Anbaus und die Anbindung eines Neubaus auf dem Grundstück Marktstraße 5 zu einem einheitlichen Baukörper. Im Anbau soll der Sanitärtrakt installiert werden; ein lichtes Foyer an der Rückseite könnte den alten und den neuen Gebäudeteil vereinen, in denen die Büros der Verwaltung sowie Dienstleistungen für die Bürger untergebracht werden.

Und natürlich – nicht zu vergessen! – ein Ratssaal, den die Stadt bislang nicht hat. Zwei von den Planern ausgearbeitete Optionen finden jeweils Fürsprecher: Soll der Sitzungssaal im Dachgeschoss des Altbaus eingerichtet werden, in gediegener Atmosphäre zwischen sichtbaren Balken? Oder besser im Erdgeschoss des neuen Gebäudeteils, wo der Boden etwas abgesenkt werden müsste, um die nötige Raumhöhe zu gewinnen, aber dennoch barrierefrei zugänglich wäre?

Einweihungstermin steht noch nicht fest

An der verfügbaren Fläche -–in beiden Varianten um die 100 Quadratmeter – lässt sich die Entscheidung nicht festmachen, also müssen andere Kriterien her. „Ein Ratssaal hat etwas Erhöhtes, Erhabenes“, argumentieren die Befürworter des Dachgeschosses. Gerade für Offenheit, Zugänglichkeit und Transparenz plädieren die Verfechter der Erdgeschoss-Lösung, die im Stadtentwicklungsausschuss denn auch eine Mehrheit findet. An dieser Variante werden die Planer, die auch schon auf Sanierungserfahrung beim „Haus Barmherzigkeit“ in der Carl-Stolte-Straße verweisen können – somit weiter arbeiten.

Wann das ehemalige Altenheim in neuer Funktion eingeweiht werden kann, steht noch nicht fest. Dem Leerstand preisgegeben ist es schon fast 30 Jahre. Pläne, hier ein Bürgerhaus einzurichten mit Versammlungsraum, Bibliothek, Touristinformation und öffentlichen Toiletten, gab es schon mal vor gut 16 Jahren. Zwei Jahre später wurde das historische Gemäuer entkernt mit dem Ziel, das Bürgerhaus spätestens 2009 zur 750-Jahrfeier der Stadt einzuweihen. Doch diese Pläne wurden zwischenzeitlich aufgegeben.