StartseiteRegionalNeubrandenburgCorona erreicht wieder die Schulen der Seenplatte

Eltern in Sorge

Corona erreicht wieder die Schulen der Seenplatte

Groß Nemerow / Lesedauer: 3 min

An 25 Schulen ist es zuletzt zu Corona-Infektionen gekommen. Die Nervosität über die Kombination von Schulleben und Pandemie wächst, doch die Behörden sehen die Gefahr woanders.
Veröffentlicht:17.11.2021, 20:31

Artikel teilen:

Mehrere Kinder von der „anderen Grundschule” in Groß Nemerow sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das ist bei insgesamt ansteigenden Zahlen nicht gänzlich überraschend, mehrere Angehörige hatten sich mittlerweile jedoch mit Sorgen an den Nordkurier gewandt. Denn dass es überhaupt zu Vorfällen an der Schule kam, scheinen die Eltern erst im gegenseitigen Austausch erfahren zu haben.

Lesen Sie auch: Mehr als 900 Corona-Neuinfektionen in MV

Schon in der vergangenen Woche soll es zu Infektionen gekommen sein. Bestätigt wurden von der Schule wohl erst am Dienstag vier positive Fälle. Auf Nordkurier-Anfrage äußerte sich der private Träger, „das andere Gymnasium e.V.“ aus Neubrandenburg, nicht konkret zu den Fällen. „Wir tun alles, um die Kinder zu schützen und halten uns an die Auflagen des Gesundheitsamtes“, sagte Petra Göring vom Träger.

„Keine außergewöhnlichen Vorkommnisse”

Der Landkreis Seenplatte sieht ebenfalls keine außergewöhnlichen Vorkommnisse. Die betroffenen Kinder seien erst am Montag gemeldet worden, die Kinder und jene mit dem engsten Kontakt zu ihnen wurden aus der Schule vorerst herausgenommen. Zudem werden die Gruppen auch in den Pausen separiert, wie die Schule bestätigte. Das heißt, die Klassen 1 und 3 dürfen noch Kontakt zueinander haben, ebenso die Klassen 2 und 4.

Lesen sie auch: Verschärfte Corona-Regeln in der Seenplatte zum Ende der Woche

Eine Maßnahme, die auf weiterführenden Schulen längst gängige Praxis ist. Die Jahrgänge 1 bis 4 werden nach der Schul-Corona-Verordnung jedoch als eine Definitionsgruppe gesehen, durften sich gemäß der Verordnung im Nemerower Fall sogar ohne Maske im Freien aufhalten. Das großzügige Gelände hatte den Abstand zugelassen.

Andernfalls sieht die Schul-Corona-Verordnung ab der risikogewichteten Einstufung gelb, also einem niedrigen Infektionsgeschehen, eine Maskenpflicht auf dem gesamten Schulgelände vor. Angaben von Angehörigen, wonach es von der Schule eine Mitteilung gegeben habe, nach der die Kinder auch zu Hause gelassen werden können, dementiert die Schule deutlich.

Schulschließungen in Einzelfällen

Dass sich die Gerüchte um ein paar Fälle in Groß Nemerow überschlagen, zeigt, dass die Nervosität wieder steigt. In Gesprächen mit Eltern von Kindern an ganz unterschiedlichen Schulen zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Die einen sprechen sich wieder für den Distanzunterricht schon aus Vorsichtsgründen aus, andere wollen Schulschließungen um jeden Preis vermeiden.

Zu Letzteren gehört derzeit auch das Bildungsministerium. „Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen“, sagte Ministeriumssprecher Henning Lipski. Das sei auch klare Zielstellung. Doch die maßgebliche Entscheidung bei einem Infektionsgeschehen treffe das Gesundheitsamt. Das könne im Einzelfall auch weiterhin eine Schulschließung sein.

Einzelne Corona-Infektionen

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte seien derzeit an 25 Schulen jeweils einzelne Corona-Infektionen registriert worden, teilte die Kreisverwaltung am Dienstag mit. „Nach wie vor werden in den Schulen nur sogenannte Kohorten nach Hause geschickt, wenn mehr als zwei Kinder an Corona erkranken. Schulen sollen möglichst nicht geschlossen werden“, hieß es von Amtsärztin Dr. Cornelia Ruhnau. So wie es auch in Groß Nemerow passierte. Zudem hält sie tägliche Corona-Tests an allen Schulen für sinnvoll.

„Unsere Infektionszahlen werden weiter ansteigen, wenn sich nicht alle mehr bei den Kontakten im Freizeitbereich vorsehen und einschränken. Wir machen uns Sorgen, weil wir die Auswirkungen nach Familienfeiern, sowie Veranstaltungen in Schulen, Kitas und mit Senioren schon jetzt spüren, bevor überhaupt die Zeit der Weihnachtsfeiern begonnen hat“, sagte Ruhnau.

Übersicht von vergangener Woche:So ist die Corona-Lage an Schulen und Kitas in der Seenplatte