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Corona-Strategie – Kreis Seenplatte will abwarten

Seenplatte / Lesedauer: 2 min

Aus Berlin gäbe es bisher noch keine Strategie, also warte man in der Kreisverwaltung der Seenplatte noch ab. Mancher Einwohner ergreift dagegen schon Maßnahmen.
Veröffentlicht:19.07.2022, 18:19

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Es sieht ganz danach aus, als ob sich das Gesundheitsamt des Landkreises nicht frühzeitig auf die Corona-Welle im Herbst vorbereiten kann. Wie dem Nordkurier auf Anfrage aus der Kreisverwaltung Mecklenburgische Seenplatte mitgeteilt wurde, liegen dort noch keine Handlungsempfehlungen aus dem Bundesgesundheitsministerium vor. Deshalb werde abgewartet. „Das Gesundheitsamt wird dann entsprechend auf die Sachlage eingehen“, heißt es aus der Verwaltung.

Auch Erstimpfungen gegen Covid-19

Immerhin rüsten sich offenbar schon einige Einwohner selbst für eine Zuspitzung des Pandemiegeschehens und organisieren sich einen frischen Schutz. So ließen sich laut Impfmanagement des Landkreises in den vergangenen zwei Wochen412 Menschen gegen Covid-19 impfen. Davon holten sich 269 die zweite Auffrischung, 97 den ersten Booster und 17 die Zweitimpfung. 29 ließen sich in den letzten zwei Wochen sogar das erste Mal gegen Corona impfen.

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Neben den unbekannten Entwicklungen im Herbst dürfte die aktuelle Lage ebenfalls zu Schutzmaßnahmen motivieren. Die Landkreis-Inzidenz bewegte sich Anfang der Woche laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (Lagus) weiterhin bei rund 500 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche.

Besonders viele Ansteckungen im Verhältnis zur Einwohnerzahl zählten die Behörden in der vergangenen Woche in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Dort infizierten sich fast 60 Menschen. Rund 50 Fälle ließen aber auch die Inzidenzen in den Ämtern Neustrelitz-Land, Neverin und Penzliner Land hochschnellen. In Waren und Neustrelitz steckten sich sogar mehr als 100 Menschen innerhalb einer Woche an.

Aktuell fünf Corona-Intensivpatienten im Kreis

Auch Sterbefälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung kommen in der Mecklenburgischen Seenplatte vereinzelt weiterhin vor. Erst Anfang der Woche vermeldete das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock (Lagus) einen neuen Toten im Zusammenhang mit Corona im Landkreis. Insbesondere bei Patienten über 75 Jahren mit schweren anderen Grunderkrankungen rufe mitunter auch die aktuelle Omikron-Variante einen schweren Krankheitsverlauf hervor, heißt es aus dem Gesundheitsamt des Landkreises.

Die Zahl der Menschen, die in den Krankenhäusern im Landkreis mit Covid-19 auf Intensivstation lagen, stieg zuletzt wieder an. Am Dienstag wurden laut Divi-Intensivregister fünf Corona-Patienten im Landkreis intensivmedizinisch behandelt – einer mehr als am Montag. Am Wochenende waren es nur drei gewesen.

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