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Verlegung geplant

DGB will mit Maifest der AfD ausweichen

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Der Gewerkschaftsbund möchte das alljährlich stattfindende Demokratiefest diesmal nicht auf dem Neubrandenburger Marktplatzes abhalten. Schuld daran ist die AfD.
Veröffentlicht:11.01.2018, 19:00

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Das traditionelle Demokratiefest am 1. Mai in Neubrandenburg wird in diesem Jahr nicht auf dem Marktplatz stattfinden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will auf einen anderen Veranstaltungsort ausweichen, um sich den Platz im Zentrum der Viertorestadt nicht mit der AfD teilen zu müssen.

Zum Unmut der Gewerkschafter will die Stadt zwei Veranstaltern die Genehmigung erteilen, sich am 1. Mai dort präsentieren zu dürfen. Sowohl ein Antrag des DGB als auch einer der Partei Alternative für Deutschland (AfD) seien zeitgleich eingegangen, sagte Rathaus-Sprecher André Hesse-Witt.

Keine gemeinsame Basis mit der AfD

DGB-Regionalvorsitzende Gisela Ohlemacher gibt sich enttäuscht und spricht von fehlendem politischen Fingerspitzengefühl. Den Marktplatz mit der AfD zu teilen, komme nicht in Frage. Der 1. Mai sei der Tag der Arbeit, Themen wie soziale Gerechtigkeit und die Rechte der Arbeitnehmer sollten im Mittelpunkt stehen. Mit der AfD gebe es dazu keine gemeinsame Basis.

CDU-Ortsverbandsvorsitzender Frank Benischke hatte indes nach eigener Auskunft schon vor Monaten Gesprächsbedarf angemeldet, um zum Beispiel über den Ausschluss von Parteien zu diskutieren, aber auch über einen Stand, den die MLPD im vergangenen Jahr aufgebaut hatte.

SPD und Linke würden an anderen Ort mitziehen

In diesem Punkt stimmt ihm SPD-Ortschef Daniel Rogge persönlich zu, in der Partei gebe es da aber durchaus unterschiedliche Ansichten. Die SPD scheue nicht die Debatte mit der AfD, wenn der DGB als Veranstalter des Demokratiefestes aber an einen anderen Ort einlade, würden die Sozialdemokraten sicher mitziehen. Auch die Linken finden es nicht schlimm, ihren Stand zum 1. Mai anderenorts aufzubauen.

Die AfD hingegen erklärt, man sei auf den DGB zugegangen und habe Kompromissvorschläge gemacht, um mit allen Parteien, Vereinen und dem Veranstalter ein Fest der Demokratie zu feiern.