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Bei Theaterzukunft dürfen Bürger nicht mitreden

Die Öffentlichkeit ist nicht erwünscht

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Bei einem Infoabend geht es um nicht weniger als die Zukunft der Kulturlandschaft dieser Region. Mitreden sollen die Bürger aber nicht.
Veröffentlicht:08.10.2014, 19:32
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In Neustrelitz und Greifswald standen die Leute Schlange, um zu erfahren, wie es mit ihren Theatern weitergehen soll. Jetzt kommen die Macher des umstrittenen Metrum-Gutachtens auch nach Neubrandenburg. Die Öffentlichkeit soll aber nicht hören, was sie zu sagen haben. „Der Informationsabend wird nicht öffentlich sein“, gab Stadtpräsidentin Irina Parlow jetzt im Kulturausschuss bekannt. Vor ein paar Wochen war noch die Rede davon, den Informationsabend für alle Bürger zu öffnen. Nun gibt es also einen Kurswechsel, den Irina Parlow damit begründet, dass man unter Ausschluss der Öffentlichkeit tiefer gehende Antworten auf die brennenden Fragen bekommen wird. „Dies haben wir im Präsidium mit den Fraktionsvorsitzenden so abgestimmt“, sagt Irina Parlow.

Zu der Veranstaltung am 23. Oktober um 17 Uhr im Rathaus werden Intendant Joachim Kümmritz, Staatssekretär Sebastian Schröder, Oberbürgermeister Paul Krüger und ein Vertreter des Metrum-Gutachtens erwartet. Teilnehmen dürfen Stadtvertreter und Ausschussmitglieder.

Höhere Kosten bei schlechterem Angebot?

Nach der Info-Veranstaltung in Greifswald hatte die Bürgerschaft eine Liste mit mehr als 60 offen gebliebenen Fragen an das Kultusministerium geschickt. Ein Teil davon wurde bereits beantwortet. Jedoch sehr oberflächlich und ausweichend, wie mehrere Mitglieder des Kulturausschusses kritisieren. Sie haben bisher auch nicht Einblick in das gesamte Metrum-Gutachten bekommen. Dass mit dem Ausschluss der Öffentlichkeit die Strategie des Herrschaftswissens nun auch auf Stadtebene gefahren wird, darüber gab es im Ausschuss keine Diskussionen. Stattdessen wurde mehr als eine Stunde darüber diskutiert, welche Antworten man wohl erwarten könne und wie wichtig die nächsten Monate für die Zukunft des Kulturraums im östlichen Mecklenburg sein werden.

Wenn umgesetzt wird, was das von Landeskultusminister Mathias Brodkorb (SPD) in Auftrag gegebene Metrum-Gutachten vorsieht, dann wird es harte Einschnitte geben und eventuell sogar höhere Kosten bei einem schlechteren Angebot, wie der Betriebsratsvorsitzende der Theater und Orchester GmbH (TOG), Johannes Gnau, einschätzt.