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Förderung

Die Seenplatte will kulturell nicht mehr kleckern

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die neue Kulturförderrichtlinie geht den Grünen in Sachen Entbürokratisierung nicht weit genug. Gerade die kleinen Vereine würden an der Antragstellung scheitern.
Veröffentlicht:22.02.2019, 08:49

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Ein großer Schritt für die Verwaltung ist diesmal ein kleiner Schritt für die kleinen Vereine. Zumindest empfindet das Kreistagspolitikerin Meike Hennings (Die Grünen) beim Thema Kulturförderung. Die Verwaltung hat die Förderrichtlinie komplett erneuert, nennt das Entbürokratisierung und klopft sich in den Ausschüssen nun selbst auf die Schulter.

„Wir haben zwei grundsätzliche Sachen geändert. Zum einen werden Künstler jetzt auch rückwirkend gefördert. Und zum anderen haben wir vereinfachte Antrags- und Nachweisverfahren eingeführt“, erklärt Frank Fechner aus dem Büro des Landrates. Der Entwurf gehe auf eine Empfehlung des Landes zurück. Künstler, Vereine und Ehrenamtler, die bislang eine Förderung beantragt haben, mussten mit dem Start ihres Projektes auf den Fördermittelbescheid warten.

„Das Problem Antragsstellung”

„Bisher hatten wir immer das Problem Antragstellung, Durchführung, Haushaltsgenehmigung und Mittelverfügbarkeit. Dabei verging für die Antragsteller viel Zeit, bis sie loslegen konnten“, erklärt Fechner. Nun sei der vorzeitige Start automatisch genehmigt, falls das Projekt gefördert wird. „Der Künstler kann also auf eigenes Risiko anfangen, bevor er weiß, dass wir ihn fördern“, wiederholt der Vorsitzende des Kreis-Haushaltsausschusses, Heinrich Nostheide (CDU).

„Wir wissen alle, wie schwer es ist, Freiwillige fürs Ehrenamt zu akquirieren. Gerade deshalb wollten wir diese Förderung für die engagierten Menschen und für uns als Verwaltung vereinfachen“, fasst Fechner zusammen. „Aber gerade das gelingt noch lange nicht“, ärgert sich Meike Hennings über den zu kurzen Schritt in die richtige Richtung. Gerade bei Projekten, die durch Land und Kommune gefördert werden, würde es doch reichen, wenn eine der beiden Behörden die Sinnhaftigkeit überprüft. „Gerade die kleinen Vereine und Initiativen ertrinken in den Formularen, die hier ausgefüllt werden müssen“, sagt sie.

75.000 Euro jährlich für die Kulturschaffenden

Fechner macht in seiner Antwort an die Grünen-Politikerin klar, dass es hier um eine Kreisförderung gehe. 75.000 Euro zahlt die Verwaltung jährlich an Kulturschaffende. Die einzelnen Projekte bekommen derzeit 800 bis 8000 Euro. „Und es geht nicht um die Förderung von Vereinen oder Gruppen“, wirft Roman F. Oppermann (SPD) ein. Vielmehr wolle der Kreis Projekte unterstützen, die weit strahlen. „Wir wollen das Geld nicht flächendeckend ausgießen. Wir helfen Leuchttürmen, weiter zu strahlen“, sagt Oppermann.