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Corona

Discogänger bekommen Gruppentest für 500 Euro

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Mit der gelben Corona-Ampel gilt in vielen Bereichen wieder de facto die 3G-Regel. In Discos müssen Ungeimpfte sogar negative PCR-Tests vorlegen.
Veröffentlicht:29.10.2021, 19:42

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Ausgerechnet vor der größten Party des Jahres am 30. Oktober sind die Corona-Regeln in Klubs und Diskotheken deutlich verschärft worden. „Halloween ist eigentlich der jährliche Höhepunkt mit den meisten Besuchern, die aus einem Umkreis von bis zu 100 Kilometern zu uns kommen“, sagt Norbert Lüder von der Neubrandenburger Diskothek Colosseum. Mit dem Umschalten der Corona-Ampel über mehrere Tage auf Gelb hat der Landkreis allerdings wieder umfangreiche Testpflichten gemäß der Corona-Landesverordnung verhängt. Und Discogänger, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen dann Tests nach PCR, PoC-PCR oder weiteren Methoden der Nukleinsäureamplifikationstechnik vorlegen.

Teurer Test für eine Nacht

„Wir setzen weiter auf 3G“, kündigte Lüder an. Über 10 000 Leute hätten in den vergangenen drei Monaten bei ihm gefeiert – ohne einen einzigen Ansteckungsfall. Bei der Veranstaltung am Wochenende geht der Betreiber davon aus, dass er die Diskothek auch mit 2G voll kriegt. Geimpfte und Genesene machten bislang im Schnitt etwa die Hälfte der Besucher aus. Danach werde es aber wohl wieder schwierig, weil viele der Feierwilligen den deutlich teureren PCR-Test für eine Nacht wohl nicht machen wollten.

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Samstags mehr Buchungen

Der Neubrandenburger Pflegedienst Wilma verzeichnet aber eine verstärkte Nachfrage nach PCR-Tests. „Wir bieten deswegen einen Disco-Nukleinsäurenachweis an“, erläutert Maik Wolff. Zehn Kunden, die sich gemeinsam testen lassen, zahlen knapp 500 Euro.

„Insgesamt merken wir einen etwas stärkeren Zulauf, der aber als verhalten bezeichnet werden kann“, sagte der Verwaltungsleiter. Vor allem die Samstag-Termine seien stärker gebucht als in den vergangenen Wochen. Verstärkte Unruhe registriert er allerdings bei den Kunden und Mietern im Bethanien Center. Dort schließt zu Montag aus wirtschaftlichen Gründen das Wilma-Testzentrum. Im Süden der Stadt gebe es damit keine spontane Testmöglichkeit mehr, gab Wolff zu bedenken.

Höherer Arbeitsaufwand

Einfache Tests, die um die 15 Euro kosten, sind seit 28. Oktober für Ungeimpfte in vielen öffentlichen Bereichen notwendig – etwa in Friseursalons, Kosmetik- oder Nagelstudios, aber auch bei der Innenbewirtung in Restaurants sowie in Kinos, Theatern oder Museen.

Für Gabriele Kießling, Inhaberin des Boulevard Cafés, führt die erneute Inkraftsetzung der 3G-Regel zu erhöhtem Arbeitsaufwand. Neben der Bedienung der Gäste müssten die Mitarbeiter nun auch kontrollieren. Gäste, die keinen der geforderten Nachweise liefern könnten, müssten weggeschickt werden – das sei auch schon vorgekommen. Die Gastronomin sorgt sich um den Umsatzverlust. „Wir leben von unseren Gästen.“

Stammkunden meist geimpft

Salonleiterin Fanny Hollatz vom Cleo Haar-Studio in der Innenstadt empfindet die Wiedereinführung der 3G-Regeln bisher nicht als besonders problematisch. In erster Linie sei sie froh, dass das Geschäft aufbleiben dürfe. Den Salon besuchten hauptsächlich Stammkunden, die geimpft seien. „Man hat sich eingespielt.“