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Konjunktur treibt Preise hoch

Eigenheimgrundstücke werden teurer

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Neuwoges erschließt seit einigen Tagen ein weiteres Eigenheimbaugebiet. Aber dabei zeigt sich ein Problem.
Veröffentlicht:23.04.2018, 06:16

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Böse Überraschung für Häuslebauer: In den kommenden Tagen werden Grundstücks-Interessenten für den dritten Bauabschnitt am Steep in Neubrandenburg ein Schreiben in ihren Briefkästen finden, vereinzelt wurden die potenziellen Eigenheimbauer zuletzt schon mit Anrufen sanft auf das Problem hingewiesen. Sie müssen für die Grundstücke, die die Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft (Neuwoges) derzeit im Süden der Stadt erschließt, höhere Kosten einplanen. Waren zur Baumesse im Februar noch 95 Euro pro Quadratmeter avisiert gewesen, spricht die Neuwoges jetzt von Preisen ab 120 Euro pro Quadratmeter.

„Die Konjunktur in der Branche trifft auch uns als Erschließungsträger“, erklärt Kay Reinders. Fast alle Baugewerke hätten eine extrem gute Auftragslage, die Ergebnisse der Ausschreibung hätten deshalb deutlich höhere Preise ergeben, als die Neuwoges sie aufgrund der Erfahrungen in den zuletzt vorbereiteten Baugebieten wie Lindenberg Süd oder Monckeshof erwartet hatte. „Diese Mehrkosten können wir nicht einfach selbst auffangen, sondern mussten für das Baugebiet Steep neu kalkulieren“, sagte der Projektleiter Erschließung der Neuwoges.

Künftig längere Ausschreibungen geplant

Das Unternehmen habe zwischenzeitlich sogar eine Verschiebung der Erschließungsmaßnahme bis zu einer Abkühlung der Baukonjunktur erwogen. Aber zum einen sei diese noch nicht absehbar, zum anderen seien die Zinslage weiterhin günstig und die Nachfrage nach Bauland hoch. Die ersten Interessenten seien Ende vergangener Woche vorab telefonisch über die neue Situation informiert worden. „Doch der Unmut hielt sich in Grenzen, die Leute wollen ihren Traum vom eigenen Heim deshalb noch lange nicht aufgeben“, kann Reinders berichten. Der jetzt kalkulierte Preis sei im Vergleich zu Städten wie Greifswald (bis zu 250 Euro/m²) oder Rostock (etwa 300 Euro/m²) immer noch vergleichsweise günstig.

Als Konsequenz der Preisentwicklung will die Neuwoges künftige Erschließungsmaßnahmen mit deutlich längerem Vorlauf ausschreiben, wenn Bebauungsplanung und Grundstückserwerb dies ermöglichen würden. So erhofft sich das Unternehmen eine höhere Beteiligung von Anbietern, damit einen stärkeren Wettbewerb und eine größere Spannweite der Preise. Seit Wiederaufnahme dieses Geschäftsfeldes 2017 hat die Neuwoges nach eigenen Angaben 162 Grundstücke erschlossen und verkauft, bis 2020 seien weitere 142 Flächen in Arbeit oder geplant. Allerdings gebe es auch bereits mehr als 160 Kauf- und Bauinteressenten.