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Ein „Gastspiel“ in saniertem historischen Gemäuer

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

VonIngmar NehlsBisher sind bloß die Kinder und Künstler in der Dachwohnung von Familie Martins untergekommen. Das Ehepaar öffnet das Haus in der ...
Veröffentlicht:16.04.2013, 02:30

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VonIngmar Nehls

Bisher sind bloß die Kinder und Künstler in der Dachwohnung von Familie Martins untergekommen. Das Ehepaar öffnet das Haus in der Pfaffenstraße aber auch für Pilger.

Neubrandenburg.Bisher hat noch kein Pilger bei der Familie Martins genächtigt. Das Ehepaar hat das Haus in der Pfaffenstraße gleich neben dem Schauspielhaus Anfang der 90er-Jahre als Bruchbude gekauft und aufwendig saniert. Zuvor wohnten die Martins in der Wollweberstraße, denn Paul-Friedrich Martins war von 1968 bis 1993 Pastor in der St. Johannisgemeinde Neubrandenburg. Als seine Pfarrzeit ablief, musste er natürlich die Pfarrwohnung freiziehen.
„Das hier war ein Arme-Leute-Haus. Wir mussten es praktisch völlig neu aufbauen“, erzählt Paul-Friedrich Martins. Der Pastor außer Dienst ist der einzige private Quartiergeber. Ansonsten können Pilger in der Kirchgemeinde St. Michael oder in der Friedensgemeinde übernachten.
„Felicitas Rohde-Schaeper hat Quartiergeber gesucht, und wir haben ja den Platz“, sagt Paul-Friedrich Martins. Das Dachgeschoss ist zur Gästewohnung ausgebaut. Hier schlafen die Kinder und die 12 Enkelkinder, wenn sie zu Besuch kommen, und regelmäßig kehren auch Musiker und Schauspieler ein, die ein Gastspiel in Neubrandenburg haben und eine günstige Übernachtungsmöglichkeit suchen. Ein Musiker hat sogar schon so oft bei der Familie übernachtet, dass er sich eine Mikrowelle in die Wohnung gestellt hat. Ein anderer hat eine Matratze liegen lassen. Das Quartier ist schlicht, aber schön hell und hat alles, was man braucht. Die drei Schlafplätze in zwei Zimmern können für Kinder mit Matratzen aufgebettet werden. Es gibt einen Kühlschrank, eine Dusche und sogar einen Herd.
Paul-Friedrich Martins ist zwar gebürtiger Mecklenburger, wuchs aber in Niedersachsen auf. Nach seinem Studium in Hamburg, Erlangen und Göttingen trat er eine Stelle in der Nähe von Schwerin an, in der DDR also. „Ich habe das nicht eine Minute bereut“, sagt Martins. Als Pastor habe er in der Bevölkerung ein hohes Ansehen genossen und das Vertrauen vieler Menschen gehabt.

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