Treppe und Boden sind bereits raus und neu zugeschnitten, die Arbeiten in vollem Gange. Die Gemeinde Galenbeck will die in die Jahre gekommene Holzkonstruktion der Tanzlinde erneuern. „Vom Fördermittelgeber ist ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn genehmigt worden“, sagte Galenbecks Bürgermeister Jörn Steike.
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Die Kommune hofft auf 20.000 Euro Fördermittel bei 24.000 Euro Gesamtkosten. Der mögliche Geber wäre Heiko Miraß (SPD), als Parlamentarischer Staatssekretär Nachfolger von Patrick Dahlemann (SPD) und seit der Landtagswahl nicht allein für Vorpommern, sondern auch für das östliche Mecklenburg zuständig. Galenbeck könnte so eine der ersten Kommunen sein, die von der geografischen Ausweitung ganz offiziell profitiert.
Im Volksmund heißt sie „Luisenlinde”
„Es muss eine ganze Menge gemacht werden“, sagt Steike mit Blick auf die Linde. Balken, Treppe, Seitenbegrenzungen und Podest bräuchten eine fachliche Neuerung. Offenbar sind es die ersten Arbeiten noch von 1993.
Hier würde nicht irgendwas repariert wird, sondern ein echter kleiner Touristenmagnet. Die Tanzlinde dürfte in Norddeutschland wohl die einzige ihrer Art sein, schätzt Ortsvorsteherin Gabriele Bergner. Die Ursprünge sollen noch ins 18. Jahrhundert zurückreichen. „Ich vermute, dass sie einst zum Tod von Königin Luise gepflanzt wurde“, sagt Gabriele Bergner. Nicht ohne Grund werde die bis zu DDR-Zeiten sogar zweigeschossige Tanzlinde im Volksmund auch „Luisenlinde“ genannt.
Noch keine amtliche Genehmigung
Die Ortsvorsteherin war es auch, die zuletzt vor knapp zehn Jahren die letzten Tanzfeste organisierte. Hunderte Besucher aus der ganzen Region, ein volles Programm und viel Tanz auf, in und unter dem Baum waren hier üblich, ehe die Galenbecker die Linde lange Zeit vor allem den Touristen aus der Region überließen. „Die Organisation ist anstrengend und wenn sich keiner den Hut aufsetzt, passiert auch nichts“, sagt Gabriele Bergner. Künftige Festivitäten ließen sich zudem wegen der aktuellen Pandemie noch schlecht voraussagen, ergänzt der Bürgermeister. Jörn Steike hofft, dass die Reparaturen bald durch sind, damit bis Ende Februar nötige Baumschnittarbeiten noch durchgeführt werden können.
Doch schon vorher könnte den Galenbeckern etwas anderes in die Quere kommen. Denn der Status als Denkmal bringt auch Pflichten mit sich. Für die Reparatur braucht es eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung. Im Bauamt Friedland sei ein Antrag gestellt worden, heißt es von dort. Aber eine Genehmigung liege noch nicht vor – trotz der bereits begonnenen Arbeiten.