Street Food Festival
Essen aus aller Welt in Neubrandenburg am Wochenende
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min
Der Plan fürs Wochenende stand für Vivien und Justin bereits am Freitagnachmittag fest. „Wir wollen so oft herkommen wie möglich und uns alles reinhauen was geht”, sagt Justin Werth, nachdem er von seinem „Philly Cheese Steak” abgebissen hat.
Eine ganz neue Erfahrung
Für das Neubrandenburger Street Food Festival im Kulturpark hatten sich die beiden ein Wochenend-Ticket gesichert, was bedeutet: Futtern, Schlürfen und Schlemmen an insgesamt 30 Ständen, über drei Tage. Für Justin Werth ist es das erste Mal auf einem solch einem Festival – eine ganz neue Erfahrung. „Ich habe mir schon öfter Videos davon angeschaut. Ich finde sehr interessant, wie unterschiedlich die Essgewohnheiten der verschiedenen Kulturen sind und freue mich sehr, dass es das in Neubrandenburg gibt”, sagt der 21-Jährige.
Seine Freundin Vivien Haß war bereits auf mehreren Festivals – unter anderem vergangenes Jahr in Neubrandenburg. Auch Insekten habe sie da schon probiert. „Die Mehlwürmer waren lecker, die haben nach Nüssen geschmeckt”, erinnert sich die 19-Jährige.
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Franz Ky zufolge, sind Insekten das Essen der Zukunft. Er ist Produktionsleiter und organisiert mit der Firma „Cloud Events” aus Magdeburg seit sieben Jahren die Festivals in ganz Deutschland. „Am Anfang war das für die Leute ein bisschen wie im 'Dschungelcap': Sie fanden die Insekten eher ekelig und haben nur mal probiert. Aber mittlerweile kommt es in den Köpfen der Menschen an”, meint Ky.
Preissteigerungen sorgen für Lücken bei den Ständen
Ihm zufolge handelt es sich bei der Veranstaltung um das „größte Street Food Festival Europas.” Angeboten werden Gerichte aus verschiedenen Kulturen, handgemacht und daher nicht zu verwechseln mit Fast Food, wie Ky betont. In vollem Aufgebot sind er und seine Kollegen aber nicht nach Neubrandenburg angerückt – was auch an Corona liegt. „Wir hatten ziemlich viele Absagen, da einige Händler krankheitsbedingt ausfielen”, sagt Ky.
Darüber hinaus musste das Angebot aufgrund der Preissteigerung verringert worden. „Die Logistikpreise haben sich für die Händler verdoppelt. Aber auch die Kaufkraft der Leute geht zurück und für einen Burger können wir nicht 15 Euro verlangen”, sagt Ky. Damit die Händler nicht in ein Minusgeschäft stürzen, hätte das Unternehmen einigen geraten nicht anzureisen. „Wir müssen unsere langjährigen Partner am Leben erhalten”, sagt Ky.
Auf dem Gelände im Kulturpark ist das sichtbar – einige Lücken klaffen zwischen den Ständen. Da viele Menschen in der aktuellen Situation sparen müssen, rechnet Franz Ky mit weniger Besuchern als im vergangenen Jahr. „Das Interesse ist aber nach wie vor da”, sagt er.
So auch bei Vivien und Justin. Auf die Beiden wartet noch einiges – gleich wollen sie sich etwas Süßen holen und dann zum Eisteestand schlendern. Zwar erwarten auch sie, dass dieses Wochenende für sie teuer wird, doch Justin Werth plagen erst einmal ganz andere Sorgen. „Ich weiß gar nicht, wann ich das alles essen soll. Ein Wochenende reicht dafür gar nicht.”