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Eurofighter im Nachtflug – darum war es über MV so laut

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Zahlreiche Menschen im Nordosten wurden in der Nacht von Fluglärm wach gehalten. Die Luftwaffe kündigt weitere Übungsflüge an.
Veröffentlicht:08.06.2022, 15:22

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Mit Übungsflügen stören Piloten der Luftwaffe aktuell die Nachtruhe vieler Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. So haben sich mehrere Leser bei der Redaktion des Nordkurier gemeldet, weil sie in der Nacht zu Mittwoch Fluglärm gehört haben. Besonders um Mitternacht herum soll es laut gewesen sein. „Werde derweil vom Fluglärm wach gehalten und wollte mal fragen, ob ihr wisst, was hier los ist. Hört sich mal wieder nach Kampfjets über meinem Kopf an”, schrieb etwa eine Leserin auf Instagram, die in Fritscheshof bei Neubrandenburg wohnt.

Wie ein Sprecher des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff” in Rostock-Laage bestätigte, handelte es sich tatsächlich um Übungsflüge der Bundeswehr. Nachtflüge seien demnach vom 7. bis zum 9. Juni, also von Dienstag bis Donnerstag, geplant. In diesem Zeitraum sei jeweils bis etwa 1 Uhr nachts mit Flugbewegungen auf dem und um den Fliegerhorst Laage zu rechnen. Eine Ankündigung an die Bevölkerung hatte die Luftwaffe vergangenen Freitag veröffentlicht.

Leser bestätigtem dem Nordkurier, dass die Flüge in der vergangenen Nacht neben der Seenplatte auch bis nach Greifswald zu hören waren. Laut dem Luftfahrtamt der Bundeswehr waren in dieser Zeit zehn Eurofighter auf einer Höhe von etwa 3.050 Metern bis 13.700 Metern unterwegs.

Teil der Pilotenausbildung

„Nachtflüge sind unverzichtbarer Bestandteil der einsatzvorbereitenden Pilotenausbildung und für den Erwerb und den Erhalt von Fluglizenzen notwendig”, erklärt der Sprecher des Luftwaffengeschwaders. Man sei bemüht, die Flugbewegungen auf das erforderliche Minimum zu begrenzen. Man bitte alle Anwohner um Verständnis.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hatte es in den vergangenen Wochen im Nordosten immer wieder Kritik am Flugbetrieb der Bundeswehr gegeben. „Bei der momentanen angespannten Lage bekommt man es natürlich mit der Angst zu tun, dass jeden Augenblick doch etwas von oben kommen kann”, beschrieb es eine Leserin, die den Nordkurier über Facebook kontaktierte. Es gibt aber auch Verständnis für die Übungsflüge.

Seit diesem Jahr finden mehr Übungsflüge statt, als die Menschen im Nordosten ohnehin gewohnt sind, weil die Luftwaffe vorübergehend Flieger aus dem niedersächsischen Wittmund nach Laage verlegt hat. In Wittmund wird der Stützpunkt umfassend saniert.

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Bei Sorgen, Wünschen oder Problemen rund um den militärischen Flugbetrieb hat das Luftfahrtsamt der Bundeswehr ein kostenloses Bürgertelefon eingerichtet: 0800 8620730. Die Bundeswehr hat auf ihrer Internetseite zum Thema „Militärischer Flugbetrieb” einige Informationen für Bürger zusammengefasst.