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Pendlerfrust

Extrempreise an Tankstellen machen Autofahrer wütend

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Wer in diesen Tagen zur Zapfsäule rollt, fährt mit schlechter Laune wieder los. Denn Benzin und Diesel werden immer teurer. Doch auf den Wagen zu verzichten, ist für die meisten keine Alternative.
Veröffentlicht:25.10.2021, 18:55

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„Eine echte Sauerei ist das.“ Mit diesem Kraftausdruck hängt Reinhard Werth die Zapfpistole wieder in die Säule zurück und klappt seinen Tankdeckel zu. „Vor der Bundestagswahl war noch alles in Ordnung und jetzt toben sich die Politiker ordentlich aus, wenn es um den Sprit geht. Die hohen Preise kann ich einfach nicht nachvollziehen“, sagt er wütend, nachdem er sein Fahrzeug für 1,81 Euro pro Liter Benzin betankt hat.

Rohölpreis auf Mehrjahreshoch

Nicht nur ihm, sondern fast allen Autofahrern bereiten die hohen Preise für Benzin und Diesel ziemlichen Ärger im Geldbeutel. Dafür gibt es mehrere Gründe: Nach Angaben der Automobilclubs und des Mineralölwirtschaftsverbandes erreichten die Rohölpreise zuletzt ein Mehrjahreshoch. Die Erholung der Weltwirtschaft nach der langen Corona-Pause lasse die Nachfrage an Rohöl steigen. Zudem mache sich die Stärke des US-Dollars bemerkbar, der für die Abrechnung des Rohöls entscheidend sei und für Europa das „schwarze Gold“ zusätzlich verteuere.

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Aber nicht allein der Ölpreis verursacht die stolzen Preise an den Tanksäulen. So macht die Mineralölsteuer beim Superbenzinpreis 65,45 Cent und beim Diesel 47,07 Cent aus.

„Ohne Auto geht es nicht”

Gründe, die den besorgten Autofahrern den Preisanstieg zwar erklären, aber nichts daran ändern können. So mussten nach Angaben des ADAC zu Beginn der Woche bundesweit durchschnittlich 1,526 Euro für Treibstoff bezahlt werden – 4,8 Cent mehr als vergangene Woche.

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Für die Menschen wäre das die perfekte Zeit, das Auto einfach mal stehen zu lassen. Doch das ist für viele keine Option, sagte eine andere Autofahrerin an der Neubrandenburger Tankstelle, die sich ins Gespräch einschaltet: „Ich bin von meinem Auto abhängig, da ich alleine lebe und somit alles alleine erledigen muss. Ich finde das gar nicht gut, dass tanken jetzt so teuer ist“, sagt die Rentnerin, während sie beim Tanken genau auf die Preisanzeige der Tanksäule achtet, um nicht zu teuer zu tanken.

Kundenrückgang für Tankstellen-Shops

Bemerkbar macht sich der überteuerte Treibstoff auch bei den Tankstellen selbst. Die Mitarbeiterin einer HEM-Tankstelle in Neubrandenburg berichtet von einem deutlichen Kundenrückgang: „Teurerer Sprit bedeutet weniger Kunden. Somit verkaufen wir auch weniger aus unserem Shop und machen weniger Umsatz“, erklärt sie.