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Absage für Neubrandenburg

Fanfaronade verliert Duell mit Revolverheld

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Wegen des Pop-Spektakels Mitte Juni im Kulturpark ist kein Platz mehr für die Fanfaronade. Die Ausrichter haben die Premiere von Europas größtem Aufmarsch der Fanfanrenzüge in Neubrandenburg nun abgesagt.
Veröffentlicht:09.12.2018, 13:59

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Die Fanfaronade 2019 in Neubrandenburg, eines der Topereignisse für Fanfarenspieler, ist abgesagt. Zu Europas größtem Leistungsvergleich der Naturtonfanfaren Mitte Juni 2019 in der Viertorestadt hatten die Ausrichter bis zu 800 Musiker und rund 1000 Gäste erwartet. Doch daraus wird nichts. Weil die im Jahnstadion geplante Veranstaltung mit einem noch größeren Event kollidiert und sich ein Ausweichtermin nicht realisieren lässt, wurde die Fanfaronade jetzt schweren Herzens abgesagt. Denn am 14. und 15. Juni treten auf der Open-Air-Fläche im Kulturpark mit Scooter und Revolverheld zwei Top-Acts in Neubrandenburg auf, was seit Mitte August bekannt ist.

Bei den Fanfaronade-Verantwortlichen ist die Enttäuschung groß. „Für uns ist ein kleiner Traum in die Binsen gegangen“, sagt Vereinsleiter Andreas Jordan vom Freien Fanfarenzug Neubrandenburg Stadt 1980. „Wir hatten schon auch gehofft, mit der Fanfaronade mehr Menschen für unser Hobby begeistern zu können und damit auch Nachwuchs zu gewinnen.“ Einen Tag lang hätte sich das Jahnstadion zur Bühne verwandelt für Show- und Marschvorführungen, für mitreißende Musik im Einklang mit choreografischer Perfektion.

Im April dieses Jahres führte der Verein als Ausrichter der Fanfaronade Gespräche mit dem Veranstaltungszentrum Neubrandenburg (VZN) zwecks Anmietung der Stadthalle für eine mögliche Abendveranstaltung. Zu diesem Zeitpunkt war nach den Worten Jordans nur ein Konzert am 14. Juni im Gespräch. „Da dachten wir, kein Pro-
blem, unsere Veranstaltung ist ja am Samstag.“ Erst später habe sich herausgestellt, dass es mit einem zweiten Konzert am Folgetag eine Doppelveranstaltung wird, die auch noch um 16 Uhr beginnen sollte. Die Fanfaronade im Jahnstadion nebenan war bis 18 Uhr geplant. Weil sich dann Zuschauer- und vor allem auch Fahrzeugströme in die Quere gekommen wären, kamen schnell Sicherheitsbedenken auf.

Not-Termin stieß auf wenig Interesse

Ein Ausweichtermin für die Fanfaronade, die jährlich vom Märkischen Turnerbund veranstaltet wird, ließ sich nicht finden, da die Termine rund um den 15. Juni schon mit zahlreichen anderen großen Veranstaltungen der Musikzüge belegt sind. So verfiel man in der Not auf die Idee, das Event am 16. Juni durchzuführen. 20 Vereine wurden angeschrieben, von denen sich die Hälfte nicht zurückmeldete und davon auch welche absagten. Mit dann nur vier Zusagen war auch das wirtschaftliche Risiko zu groß, denn die Kosten für die Fanfaronade summieren sich auf bis zu 20 000 Euro, die der Verein etwa über Sponsoren wieder reinholen muss.

„Das hätte so keinen Sinn gemacht“, bedauert Jordan. Zwar wurde dem Verein mit dem Sportplatz an der Webasto Arena ein alternativer Veranstaltungsort angeboten. Doch der hat keine Tribüne und verfügt auch nicht über das Ambiente, das die Freien Fanfaren ihren Besuchern bieten wollten. Ein Umzug in eine andere Stadt war auch nicht möglich, da so schnell keine neue Sponsoren aufgetrieben werden konnten.