Dopingvorwurf haltlos
FAZ korrigiert Bericht über SCN-Trainer Kollark
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min
Der Neubrandenburger Leichtathletiktrainer Dieter Kollark hat im Streit um die neuen Dopinganschuldigungen gegen ihn einen Erfolg erzielt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) musste sich bei ihm öffentlich entschuldigen.
Das renommierte Blatt hatte in einem Text über dopingbelastete Trainer und einen ehemaligen Kugelstoßer beim Sportclub Neubrandenburg (SCN) berichtet, Kollark hätte in der DDR auch Kindern Dopingmittel verabreicht.
Mit Bezug auf seine Person schrieb die FAZ: „Der Mann (…) war der, der ihm an der Kinder- und Jugendsportschule Doping-Mittel verabreicht hatte.“ Dies sei falsch, musste das Blatt jetzt einräumen. Auch der Berliner „Tagesspiegel“ hatte in ähnlicher Weise berichtet.
Es geht um den Fall „Hanno Siegel”
Beide Zeitungen hatten über den Fall „Hanno Siegel” berichtet. „Siegel”, der anonym bleiben will, will von den Dopingmaßnahmen selbst betroffen gewesen sein. Er ist auf die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) gegangen und soll dort von Dieter Kollark gedopt worden sein, und zwar von seinem 13. bis zu seinem 17. Lebensjahr.
Tabletten und Injektionen habe er erhalten, das Ganze soll sich von 1978 bis 1981 abgespielt haben. Heute, so erzählt es „Hanno Siegel”, leide er unter schweren Depressionen, seine Wirbelsäule sei versteift, er könne nur mit Schmerzmitteln leben.
Zeuge bestätigt Kollarks Aussagen
Die Vorwürfe würden jeglicher Grundlage entbehren, so Kollark. Seit 1976 sei er als Trainer beim SCN nicht mehr für diesen Altersbereich verantwortlich gewesen. Dafür gebe es ausreichend Zeugen wie Cheftrainer, Nachwuchstrainer und Athleten, die das bestätigen könnten.
Ein Trainer, der von 1979 bis 1990 in leitender Position beim SC Neubrandenburg tätig war, allerdings auch nicht mit Namen genannt werden möchte, sagte gegenüber dem Nordkurier: „Dieter Kollark hatte in dieser Zeit tatsächlich nichts mit dem Nachwuchs zu tun, gar nichts.” Dies werde er auch als Zeuge aussagen.
Der 73-jährige Kollark, der derzeit die EM-Vierte im Diskuswerfen, Claudine Vita, trainiert, geht rechtlich gegen beide Berichte vor.
Mit Dopingvorwürfen hat er sich in den vergangenen Jahren mehrmals auseinandersetzen müssen. Einen stichhaltigen Beweis dafür, dass der Trainer beim SC Neubrandenburg seine Leichtathleten mit verbotenen Substanzen versorgt hat, hat es nie gegeben.