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Festival dokArt beendet

Film über Unterdrückung der Frau gewinnt Hauptpreis

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Das Filmfestival dokumentArt ist am Sonntag mit der Ehrung der Besten zu Ende gegangen. Ohne Preis, aber hoch gewürdigt, wurde dabei der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer.
Veröffentlicht:21.10.2018, 21:10

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Der französisch-spanische Film „Infinite Galatea (Galatea endlos)“ hat den Hauptpreis des 27. Europäischen Filmfestivals dokumentART in Neubrandenburg gewonnen. „Der Film ist ein Statement zur jahrhundertelangen Unterdrückung der Frau“, sagte Anja Ellenberger von der internationalen Festival-Jury am Sonntag vor Journalisten. Galatea gilt in der griechischen Mythologie als „perfekte Frau“. Die Produktion sei ein visuelles Essay über den weiblichen Körper und Frauen, deren gesellschaftliches Bild über Jahrhunderte von der Gynäkologie als männlich dominierter Wissenschaft bestimmt worden sei. Der Film wurde von fünf jungen Filmemacherinnen gedreht. Im Wettbewerb waren 44 Filme, der Hauptpreis des Bildungsministeriums ist mit 5000  Euro dotiert.

Der 2000 Euro hohe Preis der Stadt Neubrandenburg für den mutigsten und/oder künstlerisch besonders ambitionierten Film ging am Sonntagabend nach dem Willen der Preisrichter an Maryam Tafakory für ihren Beitrag „Absent Wound!. Die junge Filmemacherin, so heißt es in der Begründung für die Auszeichnung, stellt die Trennung von männlichen und weiblichen Räumen in einem religiös-kulturellem Kontext dar. Sie habe sich an Orte begeben und dort gefilmt, die normalerweise nur Männern zugänglich sind. Studenten der Hochschule Neubrandenburg und der Uni Greifswald besetzten die Jury, die den Preis der Studentenwerkes Greifswald vergibt. Die Studierenden entschieden sich für den Streifen „Oh Brother Octopus“ von Florian Kunert. Der Film zeige die akute Verschmutzung der Meere und deren Einfluss auf die Menschen am Beispiel der indonesischen Hauptstadt Jarkarta. Der Publikumspries ging in diesem jahr an den Film „Derniers Jours a Shibati“ von Hendryk Dussollier.

Für das Festival sind im Vorfeld 2300 Filme eingereicht worden, 44 von ihnen wurden für den Wettbewerb ausgewählt. Festivalleiterin Sarah Adam sagte am Sonntag in einem ersten Resümee: „Das Festival ist toll gelaufen, alles war wunderschön“. Adam hob besonders den internationalen Charakter des Festivals hervor. Holm-Henning Freier vom Vorstand des Latüchtvereins betonte besonders den Einsatz zahlreicher freiwilliger Helfer des Festivals. „Ohne deren ehrenamtlichen Einsatz könnten wir uns so ein Ereignis wohl gar nicht leisten“, so der Neubrandenburger.