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Bus erfasst Radfahrerin

Frau stirbt bei Unfall am Busbahnhof Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Eine 54 Jahre alte Radfahrerin ist in Neubrandenburg von einem Bus erfasst und tödlich verletzt worden. Der Fahrer wollte noch ausweichen, konnte aber nicht mehr rechtzeitig reagieren.
Veröffentlicht:27.08.2018, 09:28

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Bei einem Unfall mit einem Bus ist am Montagmorgen eine Radfahrerin am Neubrandenburger Bahnhof ums Leben gekommen. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, wurde die Frau von dem Fahrzeug erfasst und dabei tödlich verletzt.

Der Unfall ereignete sich am Montagmorgen kurz nach 7 Uhr in der Südbahnstraße. Nach ersten Erkenntnissen wollte der Busfahrer die 54-Jährige auf dem Weg zur Fritz-Reuter-Straße überholen, als diese mit ihrem Fahrrad plötzlich nach links ausscherte und mit dem Bus kollidierte.

Für Opfer kam jede Hilfe zu spät

Der Busfahrer versuchte den Angaben zufolge noch auszuweichen, konnte aber eine Kollision nicht mehr verhindern. Durch den folgenden Sturz verletzte sich die Radfahrerin so schwer, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb. Die Beamten des Kriminaldauerdienstes Neubrandenburg waren zur Spurensuche und -sicherung am Unfallort. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg kam auch ein Unfallsachverständiger der DEKRA zum Einsatz.

Für die Bergungsmaßnahmen und die Unfallaufnahme musste die Südbahnstraße unweit des Busbahnhofs für mehrere Stunden gesperrt werden. Dabei kam es zu massiven Beeinträchtigungen im Busverkehr. In der Straße fahren im morgendlichen Verkehr viele Schülerbusse ab.

Der Sprecher des ADFC Tollense, René Martin, zeigte sich "tief erschüttert" vom Unfalltod der 54-Jährigen. "Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Familien", sagte er dem Nordkurier.

Fahrer und Jugendliche in psychologischer Betreuung

Bei dem Bus, der in den Unfall verwickelt war, handelte es sich um einen regionalen Bus der Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft mbH (MVVG). Vom Busbahnhof fahren aber auch überregionale Busse. Derzeit wird das Areal umgebaut und der Busverkehr daher teilweise umgeleitet.

MVVG-Geschäftsführer Torsten Grahn sagte dem Nordkurier, der Fahrer des mutmaßlichen Unfallbusses sowie ein weiterer Buslenker, der den Unfall habe mit ansehen müssen, seien in eine Klinik gefahren worden und würden dort medizinisch betreut. "Wir legen großen Wert darauf, dass die Fahrer auch weiter die notwendige psychologische Unterstützung bekommen", betonte Grahn. Laut Polizei mussten auch ein weiterer Fahrer sowie eine Jugendliche, die zum Unfallzeitpunkt in der Nähe waren, psychologisch betreut werden.

Fahrgäste waren nicht betroffen

Nach Angaben des MVVG-Geschäftsführers war der Bus zum Unfallzeitpunkt auf einer Leerfahrt nach Trollenhagen. Entsprechend hätten sich keine weiteren Personen an Bord befunden. Der entgegenkommende Bus, dessen Fahrer Augenzeuge des tragischen Geschehens wurde, war auf einer Linienfahrt unterwegs. Laut Grahn war der Unfall am Montag der erste tödliche mit einem Bus seit seinem Amtsantritt Anfang der 2000er Jahre.

Einige Passanten zeigten laut Augenzeugenberichten angesichts des Todesfalls wenig Pietät. Sie liefen trotz Polizeiabsperrung noch während der Bergung der Leiche an der Unfallstelle vorbei. Der kurze Umweg über eine der Parallelstraßen zum Bahnhof war ihnen offenbar zu weit.