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Naturschutz

Frecher Maulwurf unterwandert Bürgersteig in Altentreptow

Altentreptow / Lesedauer: 2 min

Im vergangenen Jahr begann ein Maulwurf, einen Bürgersteigs in Altentreptow zu unterwandern. In diesem Jahr treibt er es nun besonders doll.
Veröffentlicht:21.04.2018, 06:22

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Über 20 kleine und etwas größere Maulwürfshügel erhoben sich bis Donnerstagnachmittag auf einem rund 150  Meter langen Abschnitt entlang der Demminer Straße von Altentreptow. Auf den meisten Sandbergen lagen Pflastersteinchen, die aus dem Erdbett gehoben waren.

Ein sicheres Zeichen für Podologin Barbara Köhn und ihren Nachbarn Gordon Hafke, dass hier wieder ein Maulwurf unterwegs ist und Teile des Bürgersteigs unterwandert. Sie finde die Tierchen possierlich und wisse auch, dass der Maulwurf unter Naturschutz stehe, sagt die Treptowerin. „Aber er wird zur Gefahr für meine Kunden.“ Direkt an der Treppe zum Köhn'schen Kosmetikstudio an der Demminer Straße sind auch Rückstände des fleißiges Buddlers zu sehen. „Ich habe Kunden, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Wenn die über solche Hügel stolpern, kann es für sie gefährlich werden“, erklärt sie.

Unter dem Haus druchgebuddelt?

Aber so weit soll es ja gar nicht erst kommen, dem Eifer des niedlichen Erdrackers müsse Paroli geboten werden, findet sie. „Der Maulwurf hat schon im vergangenen Jahr hier fleißig Häufchen gesetzt. Wir haben auch die Stadt informiert. Ohne Erfolg“, sagt die Unternehmerin. Gordon Hafke hat den Weg des Buddlers im vergangenen Jahr verfolgt.

„Zuerst fand ich Erdhaufen auf meinem Hof, nun plötzlich vor der Haustür an der Demminer Straße und zwischen den Gehwegplatten und Bordsteinen. Also ist er unter meinem Haus durch bis zur Straße vor.“ Er wie auch Barbara Köhn machten die Hügelchen regelmäßig platt. Aber dieses Jahr sind es eben sehr viele, der Buddelflink ist äußerst rege. Also müsse die Stadt helfen!

Stadt reagiert

Die Aktivitäten des Maulwurfs an der Demminer Straße waren Rathausfrau Claudia Ellgoth bislang unbekannt. Sie nahm dessen Häufchenkette sofort in Augenschein, um auch festzustellen, dass es nicht so leicht sei, ihn loszuwerden, eben weil er ein geschütztes Tierchen ist. Eine Idee hatte sie dennoch, wie man, ohne gegen das Naturschutzgesetz zu verstoßen, den flinken Gesellen vielleicht vertreiben könne.

Am Donnerstagnachmittag machte sich Sven Nehls vom städtischen Bauhof daran, alle Häuflein zu beseitigen und die Pflastersteine nun in ein Betonbett zu verlegen. Ob es hilft? „Wir werden sehen, ob er sich wieder sehen lässt“, meint der Mann. Gordon Hafke zeigt sich skeptisch und befürchtet, dass der Maulwurf Altentreptow weiter in Richtung Demminer Tor oder Oberbaustraße unterwandern werde. Einen ganzen Tag lang hat er mit einem Helfer gebraucht, die Schäden zu reparieren.