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Preis für Kirchengemeinde

Freude an Bachs Musik bringt Auszeichnung für Siedenbollentin

Siedenbollentin / Lesedauer: 3 min

Für ihr Chorprojekt erhielt die Kirchengemeinde Siedenbollentin die Projektplakette „Land:Gut2022“. Bei der feierlichen Übergabe wurde auch ein Baum gepflanzt.
Veröffentlicht:20.04.2022, 18:15

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Für die Kirchengemeinde Siedenbollentin gab es noch ein nachträgliches „Oster-Geschenk“. Josephine Paetzel aus dem Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) reiste jetzt aus Berlin an und überreichte der Pastorin Sonja Reincke eine Plakette des Projekts „Land:Gut2022“. Doch um so beschenkt zu werden, musste erst einmal hart gearbeitet werden. So konnte die Kirchengemeinde mit ihrem Chorprojekt „Jauchzet, frohlocket – Bach in Siedenbolltentin“ unter der Leitung von David Beier die bundesweite Initiative „Landgut-Kulturgut“ überzeugen.

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Bundesweite intitiative unterstützt Kreativität

Wie die Mitarbeiterin der EKD erklärte, unterstützt das Projekt „Land:Gut“ die Arbeit von kreativen Menschen auf dem Land, um dort eine kulturell inspirierende Gemeinschaft zu schaffen. „Die Projektplakette ist wie ein Spiegel, wenn Sie dort hineinschauen, sehen Sie sich selbst und wissen, dass Sie ein Teil des Projekts sind“, sagte Josephine Paetzel bei der Übergabe zu den rund 40 Anwesenden.

Finanzieller Zuschuss

Anschließend wurde die Projektplakette am Kirchturm angebracht. Neben der Plakette erhält die Kirchengemeinde eine Förderung in Höhe von 8000 Euro aus Bundesmitteln, um die Gemeindearbeit zu beleben. Das Geld soll hauptsächlich in Workshops und Themenabende rund um die Werke des Komponisten Johann Sebastian Bach fließen, die gemeinsam mit dem Dorfverein „De Bollentiner e.V.“ organisiert werden und sich an alle Altersstufen richten. Höhepunkt wird die Aufführung von Teilen des Weihnachtsoratoriums am Vorabend des 1. Advents sein, was gleichzeitig zur Tradition werden soll, hieß es von den Projektverantwortlichen.

Konzert macht Lust auf neue Stelle

In ihrer Dankesrede erinnerte Sonja Reincke daran, dass es ein ähnliches Chor-Projekt bereits 2019 ebenfalls unter der Leitung von David Beier mit Sängern aus Siedenbollentin und aus der Region gab. Es war die Zeit, als die aus Sachsen stammende Pastorin erfuhr, dass sie in Siedenbollentin ihre erste Pfarrstelle erhält. Reincke, die die Gemeinde bis dahin noch nicht kannte, besuchte zunächst ein Konzert des Chors und war nach eigener Aussage zutiefst berührt und spürte eine große Lust auf die Arbeit in der Gemeinde.

Dann sprach die Pastorin über Bach und seine Musik, die nicht nur die Seele berühre, sondern inspiriere und gerade in Krisenzeiten etwas Tragendes, etwas Tröstendes habe. „Die Musik, der Klang, die Töne, sind das eine, mit em uns Bach verzaubern und beseelen will. Das andere sind die tiefen Gedanken, die sich mit Bachs Musik verbinden. Bach spricht mit seiner Musik vom Leben vor Gott in ganz besonderer, sehr feinsinniger und tiefgründiger Weise“, so Sonja Reincke.

Große Hainbuche für den Friedhof

Bevor ein Kuchenbuffet den gemütlichen Teil der Preisübergabe einleitete, wurde noch ein Baum auf dem Friedhof gepflanzt. Dabei handelt es sich um eine bereits recht große Hainbuche. Wie die Pastorin erklärte, wurde der Standort der Buche bewusst gewählt. „Einen Baum zu pflanzen ist zugleich ein Zeichen des Wachsens“, erklärte Sonja Reincke und nahm mit drei anderen Teilnehmern am bereits gepflanzten Baum eine Schippe in die Hand, um symbolisch die Pflanzung zu Ende zu bringen.