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Hilfe für Flutopfer

Friedländer wollen im Katastrophengebiet helfen

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Ein paar Friedländer hält nichts mehr im Trockenen, sie wollen unbedingt nach der Flutkatastrophe beim Aufräumen helfen. Nun suchen sie noch weitere Unterstützer.
Veröffentlicht:29.07.2021, 07:05

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Die Hochwasserkatastrophe und deren Folgen im Südwesten beschäftigt auch die Menschen am anderen Ende der Republik. „Seitdem ich die ersten Bilder vom Katastrophengebiet rund um die Ahr gesehen habe, hat mich das Thema Hilfe und Hilfeleistung beschäftigt und nicht mehr in Ruhe gelassen“, sagt der Friedländer Danilo Dröse. Er will selbst mit anpacken, bei den Aufbauarbeiten helfen, „einfach machen, statt zu reden“, wie er es nennt.

Den letzten Schub gab es ihm, dass auch zwei andere Friedländer – Tobias Wenzlaff und Sven Stell – nach Mitstreitern suchten, die in den Südwesten fahren wollten. Auf der Plattform Facebook wurde der IT-Fachmann dann aktiv, wandte sich an alle Friedländer. Umgehend hatte sich eine weitere Mitfahrerin gefunden.

Innenminister ruft zur Besonnenheit auf

Ein Friedländer Unternehmer habe sofort 100 Euro zugesagt, die Dröse für die Beschaffung von Ausrüstung gut gebrauchen kann. Denn Sicherheitsschuhe, Arbeitshosen und Handschuhe will er selbst stellen, sucht nun noch nach Schaufeln, Eimern, Schubkarren und Kettensägen. „Eben alles, was zum Aufräumen und Beseitigen von Schutt notwendig ist“, betont er. Einen kleinen Anhänger und ein Notstromaggregat habe er ebenfalls schon aus seinem Umfeld bekommen.

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Doch ist es überhaupt sinnvoll, sich auf eigene Faust ins Katastrophengebiet aufzumachen? Innenminister Torsten Renz (CDU) hatte unlängst zur Besonnenheit aufgerufen. „Hilfe muss jetzt koordiniert werden“, ließ er mitteilen. Die bedarfsgerecht Hilfe sei nun am wichtigsten. Ein Beispiel dafür dürften die Sachspenden sein, von denen die Behörden wegen übervoller Lager mittlerweile abgeraten haben.

Friedländer Helfer werden bereits erwartet

Doch auch spontane Helfer müssten untergebracht werden. Mecklenburg-Vorpommern schickte die Hilfe immer auf Anfrage, wie etwa einen Polizeihubschrauber samt Besatzung mit einer speziellen Seilwinde zur Bergung und Rettung. Auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte schickte diese Woche erste Hilfe in die betroffenen Gebiete. Gemeinsam mit Feuerwehrkameraden aus Hagenow und dem Kreis Ludwigslust-Parchim fuhren Vertreter des Kreises als Kolonne nach Rheinland-Pfalz, übergaben dort insgesamt drei Logistik-Gerätewagen sowie ein Mannschaftstransportauto an die Einsatzkräfte.

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Diese Fahrzeuge würden nun den Ahrweilern auf unbegrenzte Zeit zur Verfügung gestellt. Es dauere bei der Koordinierung manches Mal länger, als man wünscht, dafür kommt alles dorthin, wo es gebraucht wird, so das Credo aus den Behörden.

Hilfe beim Beräumen einer Schule

Doch Danilo Dröse hat keine Sorgen, die zehnstündige Fahrt umsonst anzutreten. „Wir werden dort erwartet und sind eingeplant“, betont er. Feldbetten stünden für sie bereit, nach seinen Informationen sollen die Friedländer Freiwilligen bei der Beräumung einer Schule helfen und diese zu einer Helferunterkunft umbauen. Sven Stell habe sich um die Organisation gekümmert, führt er aus. Er wolle mit dem Aufruf und der Logistik seinen Teil beitragen. Am 6. August wollen die bislang vier Friedländer aufbrechen, für Dröse geht es am 11. August zurück, für Tobias Wenzlaff und Sven Stell am 15. August.

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Wer die engagierten Friedländer begleiten möchte oder noch Schaufeln und Co. zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich bei Danilo Dröse unter der extra eingerichteten E-Mail-Adresse [email protected] zu melden. „Es wäre gut, nicht bis zum Abfahrtstag zu warten“, appelliert Dröse. Schließlich soll in den betroffenen Gebieten umgehend angemeldet werden, wie viele Helfer aus dem kleinen Friedland kommen.