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Erinnerung an Kriegsgefangene

Gedenkstätte Fünfeichen fast fertig umgestaltet

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Fast alles fertig - da fällt den Verantwortlichen ein Stein vom Herzen. Bevor der neu gestaltete Kriegsgefangenenfriedhof in der Gedenkstätte Fünfeichen eingeweiht wird, stehen nur noch Restarbeiten an.
Veröffentlicht:06.05.2015, 07:00

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Seit einigen Tagen sind neue Tafeln auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in der Mahn- und Gedenkstätte Fünfeichen montiert. Sie rosten wie geplant. Dadurch, dass die Platten aus Cortenstahl unter Witterungseinfluss oberflächlich korrodieren, sind die weißen Buchstaben auf den durchsichtigen Acryltafeln darüber gut zu lesen. Rund 5600 Namen von Kriegsgefangenen, die in Neubrandenburg gestorben sind.

Bevor sie am Sonnabend um 14 Uhr in der großen Gedenkveranstaltung eingeweiht werden, hat die Leiterin des Stadtarchivs, Eleonore Wolf, immer mal wieder vorbeigeschaut. Zuletzt am Dienstag, wo sie einem Besucher aus Italien den neu gestalteten Friedhof zeigte. Den Namen eines Angehörigen, nach dem er forscht, fand er in Fünfeichen allerdings nicht. „Er war als Kriegsgefangener in Neubrandenburg interniert, aber er ist nicht hier gestorben“, erklärt Eleonore Wolf, die den italienischen Gast bei seinen Recherchen unterstützt.

Einige Restarbeiten wie Weg-Ausbesserung laufen noch in Fünfeichen, aber die Neugestaltung ist abgeschlossen. Vor der Veranstaltung am Sonnabend wolle man die Tafeln aber noch mal reinigen, sagt Ronald Spiegel, Chef der gleichnamigen Druck- und Werbefirma, die die Namenstafeln angefertigt hat. Rund 140 000 Zeichen, darunter viele kyrillische Buchstaben und Sonderzeichen für Namen in anderen Sprachen mussten in einem speziellen Verfahren aus selbstklebender Folie maschinell herausgeschnitten und auf die Acrylflächen geklebt werden. Auch das Korrekturlesen der vielen fremdländischen Namen war eine echte Herausforderung – aber nun ist es geschafft.

Am Sonnabend erwartet die Stadt etwa 300 Gäste um 14 Uhr zur Gedenkveranstaltung in Fünfeichen, darunter Zeitzeugen und Botschafter der betroffenen Nationen.