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Insolvenz

Größtes Hotel in Neubrandenburg schließt im Sommer

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Vor gut sechs Wochen wurde das vorläufige Insolvenzverfahren für das Hotel am Ring eröffnet. Die Mitarbeiter des Hauses wurden am Montag informiert, dass ein großer Teil von ihnen bald arbeitslos wird. Dahinter steckt aber nicht allein die Corona-Krise.
Veröffentlicht:11.05.2020, 11:33

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Das Hotel am Ring in Neubrandenburg wird voraussichtlich Ende August schließen. Im März war bekannt geworden, dass dem größten Hotelbetrieb der Stadt die Insolvenz droht. Die Corona-Krise sei dafür aber nicht der alleinige Grund, bestätigte der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff. Vielmehr gebe es schon seit einiger Zeit Differenzen des Hotel-Unternehmens mit dem neuen Eigentümer.

Sanierung des Hotels geplant

Der fordere seit geraumer Zeit eine höhere Pacht, die Betreiber des Hotels sind dagegen der Meinung, dass diese höhere Summe nicht zu erwirtschaften sei. Außerdem habe der Eigentümer bereits vor einiger Zeit den Pachtvertrag des Hotels gekündigt, er plane eine umfassende Sanierung. In beiden Angelegenheiten habe man lange verhandelt und sich auch juristisch auseinandergesetzt. Klar sei inzwischen, dass die Betreibergesellschaft des Hotels keinen rechtlichen Schutz vor einer Räumung genießt. Alles laufe drauf hinaus, dass das Hotel deshalb seinen Betrieb im Spätsommer einstellen werde.

Teile des Betriebs sollen gerettet werden

Bis dahin wolle man noch Gäste empfangen und Umsatz generieren. Das Insolvenzgeld für die rund 60 Mitarbeiter läuft Ende Mai aus. Was nach einer Sanierung aus dem Hotel-Gebäude werden soll, ist unklar. Im Rathaus hofft man offenbar auf den Erhalt des Hotel-Standortes. Seit Jahren wird vom Hotel am Ring auch das Catering für zahlreiche Großveranstaltungen in der Region übernommen. Diesen Zweig des Geschäfts wollen die Betreiber unbedingt erhalten, dafür soll mit einem Partner eine neue Gesellschaft gegründet werden, in der 10 bis 15 Arbeitsplätze weitergeführt werden könnten.

Awo will sich für betreute Senioren stark machen

Noch ist auch nicht ganz klar, wie sich die geplante Sanierung auf die Pflegeeinrichtung auswirkt, die die Arbeiterwohlfahrt (Awo) ebenfalls in dem Gebäudekomplex betreibt. Nach Angaben von Martin Jennerjahn, Geschäftsführer der Neubrandenburger Awo, ist der Verbleib der gut 20 Senioren nach heutigem Stand nicht gefährdet. Die Awo sei in Gesprächen mit den Eigentümern des Gebäudekomplexes am Ring und werde alles dafür tun, dass die Sanierungspläne der Besitzer die von der Awo betreuten Rentner so gering wie möglich beeinflussen.