StartseiteRegionalNeubrandenburgGroße Aufregung nach Bus-Unfall in Neubrandenburg

Kleinkind verletzt

Große Aufregung nach Bus-Unfall in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Nach der Vollbremsung eines Stadtbusses in Neubrandenburg, bei dem ein Kleinkind verletzt wurde, ermittelt die Polizei gegen den Busfahrer. Ein Fahrverbot hat sie ihm nicht ausgesprochen.
Veröffentlicht:11.12.2018, 09:54

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Der Schreck, das laute Weinen und die ganze Aufregung waren Strafe genug. Der 58 Jahre alte Busfahrer, der am späten Sonntagnachmittag in Neubrandenburg voll auf die Bremse treten musste, um dem Wagen eines Kollegen nicht hinten draufzufahren, wird sich auch ohne die Polizei noch lange an die Sekunden erinnern.

Denn ein kleiner Junge rutschte, als der Fahrer „auf die Klötzer“ trat, von seinem Sitz herunter und schlug sich das Köpfchen an einer Haltestange auf. Die Ärzte in der Notaufnahme kümmerten sich um den Jungen und die Polizei um den Busfahrer. Gegen den soll, so heißt es, wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt werden.

Ermittlungen sind obligatorisch

Dazu seien sie verpflichtet, sagte eine Sprecherin der Neubrandenburger Polizei. „Wenn jemand verletzt wird, muss über Schuld oder Unschuld Klarheit herrschen“, so die Auskunft. Zumal der Busfahrer, wie die Stadtwerke – unter deren Flagge fahren die Stadtbusse in Neubrandenburg – am Montag betonten, weiter fahren durfte. „Dem Fahrer wurde kein polizeiliches Fahrverbot ausgesprochen“, so eine Sprecherin des Unternehmens.

Diese bedauert es, dass keine Informationen zur Familie des Kleinkindes vorliegen. „Wir hätten ihm sonst gern ein kleines Genesungsgeschenk vorbeigebracht“, hieß es. Gleichzeitig wurde das Angebot an betroffene Neubrandenburger erneuert, am Mobilitätstraining der Verkehrsbetriebe teilzunehmen – geeignet für Leute mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator. Und natürlich auch für junge Eltern.

Fall wird intensiv diskutiert

Denn beim Nordkurier haben sich am Montag einige Neubrandenburger Luft gemacht, die an die Verantwortlichkeit der Eltern appellierten, auf kleine Kinder im Bus besser achtzugeben. Vor allem auf der Facebook-Seite des Nordkurier wurde dieser Standpunkt vertreten und viel über den Fall diskutiert. Es meldeten sich aber auch Leser, die generelle Kritik an der Fahrweise der Busfahrer in Neubrandenburg äußerten. Deren Unterstützer hingegen beschwerten sich über rücksichtslose Autofahrer und unfreundliche Fahrgäste.

Jeder Unfall, in den ein Stadtbus verwickelt ist, werde mit jedem Fahrer ausgewertet, teilten die Stadtwerke mit. Das geschieht offenbar gründlich, denn selbst an neuralgischen Stellen wie dem Friedrich-Engels-Ring waren Stadtbusse seit dem Beginn der Bauarbeiten und Sperrungen in drei „Unfälle“ verwickelt. Und bei allen dreien wurden lediglich Außenspiegel in Mitleidenschaft gezogen.