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Nahverkehr Seenplatte

Günstiger Busverkehr nimmt nur langsam Fahrt auf

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Das Fahrgastaufkommen ist in Bussen der Seenplatte mit dem 9-Euro-Ticket offenbar nur gering gestiegen. Die Rufbusse sind etwas beliebter geworden.
Veröffentlicht:18.06.2022, 09:51

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Allzu viele Pendler der Region hat das 9-Euro-Ticket bislang offensichtlich nicht aus ihrem Auto in den Bus gelockt. Wie aus der Kreisverwaltung mitgeteilt wurde, hat sich das Passieraufkommen in den Bussen der Mecklenburg Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft mbH (MVVG) je nach Linie nur zwischen 5 und 20 Prozent erhöht.

Angekurbelt hat es wohl in erster Linie den Freizeitverkehr. So gebe es die höchsten Auslastungen auf den Hauptlinien und im Stadtverkehr am Wochenende sowie im dat-Bus zwischen Röbel und Waren. „Derzeit ist der Einsatz von Verstärkerbussen noch nicht geplant, zumal die Kapazität von zusätzlichen Bussen und Fahrpersonal aufgrund der touristischen Saison mit zusätzlichen Verkehren begrenzt ist und Kapazitäten der Busse bisher nicht überlastet werden”, heißt es aus der Verwaltung.

200 Ilse-Fahrten pro Monat

Zeitgleich gewinnt das seit zehn Monaten laufende erweiterte Rufbus-Angebot langsam an Akzeptanz. Pro Monat finden nach Angaben der Behörde momentan immerhin etwa 200 Fahrten mit den Ilse-Bussen statt. Vor rund vier Monaten waren es nur durchschnittlich zwei Fahrten pro Tag.

Und in der Kreisverwaltung rechnet man mit einer Fortsetzung dieses Trends. Früh hatten Verantwortliche stets darauf hingewiesen, dass das Angebot erst anlaufen müsse. Im Kreistag bat etwa Maik Michalek (Die Linke) den Vorsitzenden des Kreisseniorenbeirates, Eckhard Baresel, im persönlichen Gespräch darum, stärker für das Angebot zu werben. Das Angebot koste viel Geld und sei mit großem Aufwand angestoßen worden. Es wäre schade, wenn es wegen zu geringer Nachfrage irgendwann wieder eingestellt werden müsste.

Mehr Austausch gefordert

Falk Jagszent (Bündnis90/Die Grünen) erkundigte sich bei der Kreisverwaltung, wie sich auf steigende Schülerzahlen im morgendlichen Busverkehr kommenden Schuljahr vorbereitet werde – besonders im Hinblick auf volle Busse zwischen Userin und Neustrelitz. Der zuständige Amtsleiter Dirk Rautmann versicherte, dass ein ständiger Austausch stattfinde und wenn nötig reagiert werde. Allerdings gebe es im öffentlichen Nahverkehr keinen Anspruch auf einen Sitzplatz.

Mehr Austausch wünscht sich dementgegen der stellvertretende Vorsitzende des Kreiselternrates, Torsten Zarnikow. Noch immer habe es keine gemeinsame Tagung zum Thema gegeben, obwohl sie seit dem letzten Aufschrei des Rates im Kreistag versprochen wurde.

Wie dem Nordkurier aus der Verwaltung mitgeteilt wurde, soll eine konstituierende Sitzung des ÖPNV-Beirates mit Beteiligung des Kreiselternrates aber Ende Juni nachgeholt werden. Wegen der Pandemie hätte die Präsenzveranstaltung verschoben werden müssen. Darüber hinaus tausche sich der Landkreis fortlaufend mit dem Vorstand des Kreiselternrates aus – auch über die Schülerbeförderung.