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Neubrandenburg ohne Eislauffläche

Heißer Wunsch nach eisigem Vergnügen

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Jetzt zur Winterferienzeit wird eine Eislauffläche oder gar -halle in Neubrandenburg besonders vermisst – zumal kleinere Städte mit Angeboten auftrumpfen. Doch finanzielle Erwägungen stehen dem Drängen entgegen.
Veröffentlicht:04.02.2019, 16:15

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Die Ferien sind da, das Eis ist weg. Doch nicht nur Schulkinder vermissen um diese Jahreszeit in Neubrandenburg die Gelegenheit zum Schlittschuhlaufen. Eine gerade in Pasewalk eröffnete Eisfläche unter freiem Himmel weckt auch im erheblich größeren Neubrandenburg Wünsche, die das jedes Jahr von den Stadtwerken errichtete Eiszelt auf dem Marktplatz nicht stillen kann. Denn dessen Saison dauert jeweils nur von Ende November bis Anfang Januar – mehr wäre nicht wirtschaftlich, argumentiert das Unternehmen.

In Pasewalk waren – übrigens nach jahrelangen Bemühungen – 96 000 Euro investiert worden, um auf einem Freigelände eine 15 mal 30 Meter große Eislauffläche anzulegen. 16 000 Euro musste die Stadt selbst aufbringen, 30 000 Euro kamen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für ländliche Räume und 50 000 Euro aus der Sportstättenförderung des Landes. Entstanden ist damit eine „multifunktionale Sportanlage“ mit integriertem Entwässerungssystem – im Sommer kann sie zum Rollschuhlaufen, Inlineskaten oder Basketballspielen genutzt werden.

In Neubrandenburg erinnern sich ältere Schlittschuh-Fans an Spritzeisflächen auf dem Marktplatz oder an der Rostocker Straße. Heute bleibt den Freizeitsportlern jenseits der etwa sechswöchigen Eiszelt-Saison (oder aber anhaltenden Frostes, der Gewässer verlässlich zufrieren ließe) nur die Reise nach Rostock, Heringsdorf oder Malchow. Selbst das Eishockey-Team der NB-Blizzards muss auswärts trainieren, in Malchow und Schwedt, oder sich auf Inlineskaterhockey verlegen.

Stadtwerke sehen keine Ausweitung der Zeit vor

Gespräche mit den Sportlern sowie die Besucherzahlen des Eiszelts, das in der aktuellen Saison einen Rekord von mehr als 19  000 Nutzern verzeichnete, stärken auch im Rathaus die Überzeugung, „dass es durchaus Potenzial für eine längere Eislauf-Saison in Neubrandenburg gibt“ – so die Antwort auf eine entsprechende Nordkurier-Anfrage. Die Stadtverwaltung freue sich, in den Stadtwerken einen Betreiber für das winterliche Angebot gefunden zu haben. Allerdings sei dies für das städtische Tochter-Unternehmen kein kostendeckendes Geschäft. Möglicherweise könne aber bei den Überlegungen zum Standort für die kommende Saison auch über eine Verlängerung der Eis-Zeit diskutiert werden.

Aus Sicht der Stadtwerke indessen ist eine Ausweitung nicht vorgesehen. „Wir betreiben die Eislaufhalle zusammen mit unseren vielen Partnern immer wieder gern“, versichert eine Sprecherin des Versorgungsunternehmens. Dennoch sei der Betrieb „ein großer Aufwand zusätzlich zu unserer täglichen Arbeit und kein gewinnbringendes Geschäft. Wie überall sind Kosten für Personal und Energie auch für uns gestiegen.“

Überlegungen zu einer Eislauffläche ähnlich der in Pasewalk gebe es ebenfalls nicht: So eine Anlage könne ohne entsprechende Kühltechnik ausschließlich bei entsprechenden Minusgraden existieren, die es im Dezember allerdings kaum gebe. In der Halle hingegen sei das Eislaufen wetterunabhängig möglich.