StartseiteRegionalNeubrandenburgHistoriker kritisiert Pläne zur Aufstellung von Karl-Marx-Denkmal

Vor der Stadtvertretersitzung

Historiker kritisiert Pläne zur Aufstellung von Karl-Marx-Denkmal

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Karl Marx, Friedrich Engels und Lenin galten in der DDR als „Säulenheilige des Sozialismus“. Nach 1990 wurden deren Denkmäler abmontiert. In Neubrandenburg scheint dagegen eine Wiederauferstehung möglich.
Veröffentlicht:21.10.2015, 08:36
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Der Historiker Fred Mrotzek hat Pläne der Linken, ein DDR-Denkmal für Karl Marx in Neubrandenburg wiederaufstellen zu lassen, scharf kritisiert. „So etwas ist nach all den Schrecknissen des Kommunismus und Sozialismus heute schlichtweg ein Unding“, sagte der Rostocker. Solche ehemaligen Denkmäler wären im Museum gut aufgehoben. Und wenn sie doch irgendwo aufgestellt würden, dürfe dies schon gar nicht unkommentiert geschehen. Das Marx-Denkmal war 2001 abgebaut worden.

„Wenn überhaupt solche Denkmäler bleiben, sollten zusätzliche Texte diese besser geschichtlich einordnen“, forderte Mrotzek. Das gelte auch für Straßennamen, bei denen sich der Historiker einen härteren Kurs wünschen würde. So gebe es immer noch Hermann-Matern-Straßen, obwohl dieser „die rechte Hand von Walter Ulbricht war und viele politische Prozesse vorbereitete“.

In Neubrandenburg sollen die Stadtvertreter an diesem Donnerstag über die Wiederaufstellung des Marx-Denkmals diskutieren. Man will erreichen, dass Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) eine „Variantenprüfung“ vornehme. „Wir sehen in der Absicht, Karl Marx zu ehren, nichts Verwerfliches“, sagte Regina Bärens vom Vorstand des Stadtverbandes der Linken. Auf jeden Fall müsste so ein Denkmal heute kommentiert werden, erklärte auch Oberbürgermeister Witt.