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Sicherheitskonzept

Jugendliche stören Hochzeitsfeiern in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

So manche Hochzeitszeremonie in Neubrandenburg musste unterbrochen werden. Die Stadt will jetzt dagegen vorgehen.
Veröffentlicht:11.08.2020, 06:15

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Durch Bass-Boxen donnert die Musik. Jugendliche nutzen die Treppen zum Standesamt als BMX-Parcours. Auch die Wallanlage selbst wird zur Halfpipe. Lärm, Schmutz und auch Sachbeschädigungen haben in der vergangenen Monaten das Umfeld des Friedländer Tores bestimmt. Davon berichtete Oberbürgermeister Silvio Witt während des Pressegesprächs im Vorfeld des Hauptausschusses, der am Donnerstag tagen wird.

Der Verwaltungschef führt bizarre Situationen an: Denn aufgrund lärmender und fahrender junger Leute hätten gar Hochzeiten unterbrochen werden müssen. Daher verwundert dann wohl auch nicht die Vorlage, die die Stadtverwaltung zu diesem Punkt einreicht – und damit auch auf das kommunale Sicherheitskonzept verweist, das im Übrigen ebenfalls abschließend in der Ausschussrunde behandelt werden soll.

Neubrandenburg plant eine Art „Streetworker“

Zum „Schutz der Arbeitsfähigkeit des Standesamtes und der dort gelagerten Dokumente und Daten, Erhalt der denkmalgeschützten Wallanlage und Unterstützung der Interessen der Kinder- und Jugendgruppen vor Ort“ zieht die Stadt eine „präventive Projektarbeit“ in Betracht. „Früher nannte man das Streetworker“, so Silvio Witt. Über das Programm „Partnerschaft für Demokratie“ sollen hierfür Mittel eingeworben werden, sodass es keine direkten Auswirkungen auf den städtischen Haushalt habe.

Die Neubrandenburger Stadtverwaltung plant außerdem, drei neue Mitarbeiter fürs Ordnungsamt einzustellen. Ab dem Jahr 2021 sollen sie die Präsenz des Ordnungsamtes im gesamten Stadtgebiet verstärken. Auch dies sei als Quintessenz aus der Erarbeitung des Sicherheitskonzeptes hervorgegangen, so Silvio Witt. Die „gegenwärtigen“ Kontrollen würden sich „nur“ auf die Innenstadt und das Katharinenviertel/Südstadt beschränken. In den anderen Wohngebieten seien sie „nach personellen und organisatorischen Möglichkeiten nur bis maximal einmal die Woche fußläufig umsetzbar.

Fußstreife in jedem Stadtgebiet?

Bei mehr Personal könnte mindestens ein- bis zweimal die Woche eine Fußstreife in jedem Stadtgebiet unterwegs sein. Schwerpunkte der Kontrollen seien dann beispielsweise die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung oder auch Hundeangelegenheiten. Diese drei zusätzlichen Mitarbeiter würden pro Jahr 187.500 Euro kosten. Die Summe beinhaltet zunächst alle Eventualitäten. Enthalten sind also auch mögliche Kosten für Ausrüstung und Material. Noch sind die Stellen nicht ausgeschrieben. Im späteren Verfahren werden die neuen Mitarbeiter dann nach persönlicher Eignung tariflich eingruppiert.

Für das Jahr 2022 hat die Stadt nach Angaben von Silvio Witt geplant, die kommunalen Geschwindigkeitskontrollen auszuweiten. Momentan könnten an 120 Tagen im Jahr Messungen durchgeführt werden. Bei zwei zusätzlichen Mitarbeitern könnte dies auf 310 Tage erhöht werden. Nicht nur das: Es seien außerdem zusätzliche Tage, wie sonn- und feiertags möglich. Hier rechnet die Stadt mit Personalmehrausgaben in Höhe von 125.000 Euro.