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Landkreis lehnt ab

Kein Bus für Kita-Kinder

Friedland / Lesedauer: 2 min

Die Kindertagesstätten in der Stadt Friedland sind ausgelastet. Aber Flüchtlingskinder aus dem Asylbewerberheim sollen trotzdem betreut werden. Im Ortsteil Eichhorst wäre Platz, aber der Landkreis will und kann für die Transportkosten nicht aufkommen.
Veröffentlicht:23.04.2015, 07:00
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Friedland kann sich in Sachen Nachwuchs derzeit nicht wirklich beklagen: Alle drei fußläufigen Kita-Einrichtungen in der Stadt sind voll ausgelastet – und haben auch eine Warteliste, wie eine Nachfrage des Nordkurier unter den Einrichtungen „Uns lütt Kinnerstuw“, „Benjamin“ und „Kinderland“ ergab.

Allerdings sollen auch die Kinder der Asylbewerber betreut werden. Friedlands Bürgermeister Wilfried Block setzt große Hoffnungen in diese Kita-Betreuung. Denn zehn Flüchtlingskinder besuchten derzeit die Grundschule und würden mit der deutschen Sprache gut zurechtkommen. Dies kommt seiner Meinung nach auch daher, dass diese Kinder in die Kita gingen und so „spielerisch an die neue Sprache herangeführt werden konnten“. Er betrachtet die Kita als maßgeblichen  Integrationsfaktor. Immerhin, ein Asylbewerberkind wird zum Beispiel schon in der Kita „Benjamin“ betreut.

Kleine Fahrgäste müssen begleitet werden

Doch wohin nun mit weiteren Flüchtlingskindern? Sicher, in der Eichhorster Kita gibt es freie Kapazitäten. Doch dort hin müssten die Kinder erst einmal gebracht werden. Und das ist nicht so einfach. Denn anders als bei Schülern, müssten Kita-Kinder von den Eltern oder einem anderen Berechtigten gebracht und auch wieder abgeholt werden.

Hierzu hatte sich Wilfried Block mit Torsten Grahn, Geschäftsführer der Mecklenburg-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG), verständigt. Ein Bustransfer wäre möglich, der Eltern und Kinder zur Kita bringt und auch wieder abholt. Das könnte auch für deutsche Kinder und deren Eltern möglich sein, stellte sich Wilfried Block vor. Allerdings kam nun vom Landkreis diesbezüglich eine Absage.

Ein Bustransfer werde in der Kreisverwaltung nicht in Betracht gezogen, heißt es von Kreissprecherin Haidrun Pergande auf Nachfrage. Für den Transfer von Kita-Kindern gebe es keine gesetzliche Grundlage, so wie beispielsweise das Schulgesetz den Schülertransport regelt. Mit der Stadt werde nach Möglichkeiten gesucht, die Kleinen – man gehe derzeit von bis zu sechs Flüchtlingskindern aus – in Friedland unterzubringen.