StartseiteRegionalNeubrandenburgKritik an Schiri-Leistung reißt nicht ab

Fußball

Kritik an Schiri-Leistung reißt nicht ab

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Die strittigen Szenen im Pokal-Viertelfinale zwischen dem 1. FC Neubrandenburg 04 und dem Torgelower FC Greif beschäftigen die Fans nach wie vor. Im Fokus: Referee Florian Markhoff.
Veröffentlicht:21.02.2018, 16:28

Artikel teilen:

Die Entscheidungen von Schiedsrichter Florian Markhoff (Rostock) plus Assistenten beim Viertelfinal-Spiel im Fußbal-Landespokal-Wettbewerb zwischen dem 1. FC Neubrandenburg 04 und dem Torgelower FC Greif (0:2) in Burg Stargard scheinen die Fans – 750 waren im Stadion – nach wie vor zu beschäftigen. „Wenn ich durch die Stadt gehe, werde ich oft auf diese Sache angesprochen“, so FCN-Trainer Mike Hinz. „Grundtenor: ,Mensch, haben die euch beschissen!‘ Aber ich sage, dass wir das Spiel nun abhaken sollten.“ Denn: Am Freitag (19.30 Uhr) steht bereits die erste Rückrunden-Partie bei Verbandsliga-Spitzenreiter Greifswalder FC an.

In Facebook-Einträgen machten sich Schiri-Kritiker nach dem Abpfiff des Cup-Kicks Luft: „Der schlechteste Mann auf dem Platz“, „schwerwiegende Fehlentscheidung“, „Spiel kaputt gepfiffen“, „überfordert“, „permanente Arroganz“.

Was war geschehen? In der 64. Minute des hitzigen Derbys wurde der Neubrandenburger Außenbahn-Mann Tom Kliefoth im Torgelower Strafraum von Greif-Abwehrchef Kevin Riechert per hartem Body-Check zu Boden befördert. Zum Unmut vieler FCN-Freunde auf der Zuschauer-Tribüne blieb der Elfmeter-Pfiff aus. Selbst Riechert gab später eine „Grenzwertigkeit“ seiner Aktion zu. „Sicher, es gibt Schiris, die pfeifen so was. Ich hätte mich nicht beschweren können, wenn auf Strafstoß entschieden worden wäre.“ Jeder andere FCN-Spieler hätte diesen Elfer bekommen, spielte Riechert auf eine „Fallsucht“ Kliefoths während der Partie an, die wohl in die Bewertung der Situation vom Schiedsrichter eingeflossen sei.

Nur ein fairer Gedankenaustausch gewünscht

Kurz angebunden gab sich Schiedsrichter Markhoff. „Wenden Sie sich an den Landesfußballverband, über den laufen die offiziellen Meldungen.“ Nach diesem einen Satz war das Handy-Gespräch mit Markhoff schon wieder beendet. Dabei hatte es gar nicht offiziell werden sollen, sondern ein fairer Gedankenaustausch zu dem Spiel zwischen Neubrandenburg und Torgelow, das der 28-Jährige geleitet hatte.

FCN-Coach Hinz mag nun nicht mehr darauf herumreiten, dass seinem Team mit dem versagten Elfmeter die Chance zum 1:1-Ausgleich genommen wurde, wodurch das Duell in dem lukrativen Pokal-Wettbewerb womöglich eine andere Richtung genommen hätte. „Zumal das zwar der negative Höhepunkt war, aber beileibe nicht die einzige strittige Szene. Allein was Tom Kliefoth an Fouls einstecken musste ...“ Dass sich Referee Markhoff dazu nicht äußern möchte, versteht der Trainer nicht: „Fehler muss man jedem zugestehen, auch dem Schiedsrichter. Warum er nicht Rede und Antwort steht, begreife ich nicht. Das tun wir Fußballer ja auch. Was nicht immer leicht ist, doch auch eine Gelegenheit, Dinge aus eigener Sicht zu erklären.“

Auch an den Landesfußballverband (LFV) hat sich der Nordkurier mit Fragen zu bewusstem Schiri-Auftritt gewandt. Gab es eine Auswertung der Spielleitung? Eine Schiedsrichter-Beobachtung? Wie, wenn ja, lautet die Einschätzung?

Das „offizielle Statement“ von Torsten Koop, dem Vorsitzenden im LFV-Schiedsrichterausschuss, schließt jede inhaltliche Diskussion aus. Darin schreibt der Ex-Erstliga-Referee: „Der Schiedsrichterausschuss des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern wird grundsätzlich weder einzelne Schiedsrichter-Leistungen noch die Vorgänge hinsichtlich der Beobachtungen sowie deren Ergebnisse in der Öffentlichkeit kommentieren oder auswerten.“ Und: „Der im besagten Spiel angesetzte Florian Markhoff gehört zu den besten Schiedsrichtern des Verbandes.“