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Stiller Helfer

Küster sagt leise Tschüss

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Ein Küster ist kein Kirchenhausmeister. Denn neben der Technik gibt es viele andere Aufgaben, wie Norbert Sprengel weiß. 15 Jahre hat er diesen Job erledigt. Nun verabschiedet er sich.
Veröffentlicht:02.01.2015, 11:54
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Eigentlich hätte Norbert Sprengel gern bis 65 gearbeitet, aber aus ­gesundheitlichen Gründen verabschiedet er sich nun schon früher von dem Job, den er als Berufung empfindet. „Es gibt keinen besseren Job“, sagt Norbert Sprengel und seine Augen leuchten.Was er jetzt als Rentner mit der freien Zeit anstellen will, habe er noch gar nicht überlegt. Zu beschäftigt war er in der Weihnachtszeit, wo immer viel los ist in der Kirche. Das bedeutet auch viel Arbeit für den Küster. „Ich liebe das aber“, sagt Sprengel, der nach 15 Jahren in den Ruhestand geht.

Als Sprengel im September 2000 auf die Stellenanzeige aufmerksam wurde, musste er sich zunächst mal informieren, wofür ein Küster eigentlich alles zuständig ist. Zwar ist der Neubrandenburger in einer christlichen Familie in Roggenhagen aufgewachsen und wusste, wie ein Gottesdienst abläuft. Wie vielseitig das kirchliche Amt allerdings ist, stellte er mit dem Dienstantritt fest.

Job gleicht dem eines Kirchenmanagers

„Ich bin der stille Helfer im Hintergrund für die, die vorne stehen. Vor vielen Menschen zu reden, ist nicht mein Ding. Ich gehe in der Technik auf“, sagt Sprengel. Er kümmert sich um die Ordnung und Sicherheit der Kirche, um die Außen­anlagen, hat das Gebäude ständig im Blick und sorgt dafür, dass bei Veranstaltungen die Kirche beheizt ist und alles da ist, was gebraucht wird. „Der Beruf des Küsters hat sich stark verändert. Man ist heute mehr so eine Art Kirchenmanager."

Zwar hatte Norbert Sprengel zu Silvester den letzten Gottesdienst als hauptamtlicher Küster. Ganz verabschieden wird er sich aber nicht, denn der 61-Jährige bleibt der Gemeinde als geringfügig Beschäftigter weiter erhalten und hilft seinem Nachfolger, sich in den Job hinein zu finden.