StartseiteRegionalNeubrandenburgJugendliche retten zehnjähriges Mädchen in Neubrandenburg

Entführung verhindert?

Jugendliche retten zehnjähriges Mädchen in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Das beherzte Eingreifen von Zeugen könnte eine Straftat verhindert haben: In Neubrandenburg soll ein syrischer Mann versucht haben, ein syrisches Kind wegzuzerren. Der Mann ist bei der Polizei kein Unbekannter.
Veröffentlicht:07.11.2018, 16:05

Artikel teilen:

Ein polizeibekannter Mann aus Syrien hat am Dienstag in Neubrandenburg möglicherweise versucht, sich an einem zehnjährigen Mädchen zu vergehen, das ebenfalls aus Syrien stammt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden Beamte am Abend in die Wohnung einer Familie auf dem Datzeberg gerufen. Das geschädigte Mädchen habe in sehr gutem Deutsch von einem Vorfall berichtet, welcher sich vor einem Supermarkt in der Max-Adrion-Straße ereignet haben soll.

Laut Polizei wurde das Kind gegen 18 Uhr vor einem Gebäude von dem Mann angesprochen. Dieser sei dem Mädchen flüchtig bekannt aus einer früheren Zeit in einer Gemeinschaftsunterkunft. Der Mann habe es aufgefordert, mit zu ihm nach Hause kommen. Als die Zehnjährige sich weigerte, habe er sie gepackt und versucht, sie wegzuzerren. Das Kind habe geschrien und sich auch körperlich zur Wehr gesetzt. Daraufhin sind ihm laut Polizei augenscheinlich deutsche Jugendliche zur Hilfe geeilt. Der Mann habe daraufhin von seinem Opfer abgelassen, so dass die Zehnjährige nach Hause laufen konnte.

Helfer sollen sich bei der Polizei melden

Durch die Beschreibung des Mädchens konnte den Angaben zufolge ein 43-jähriger syrischer Staatsangehöriger identifiziert werden. Der polizeibekannte Mann sei durch die Beamten aufgesucht und belehrt worden. Sie hätten auch eine sogenannte Gefährderansprache durchgeführt. Ihm sei dabei erläutert worden, dass sein Handeln nicht zu tolerieren ist, sich keinesfalls wiederholen darf und strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht, hieß es in der Mitteilung

Zusammen mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg werde nun geprüft, welche strafrechtlichen Delikte in Betracht kommen. Möglich wäre zum Beispiel eine versuchte Freiheitsberaubung oder eine Nötigung. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg übernommen. Die Motivation des Handelns des Tatverdächtigen müsse „ergründet werden”, hieß es.

Zeugen des Vorfalls, insbesondere die Jugendlichen, die dem Mädchen zuhilfe kamen, werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden unter der Rufnummer 0395 5582-2224.