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Neuer Plan für Denkmal

Marx-Statue soll an den Schwanenteich

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Reihe der möglichen Standorte für die tonnenschwere Skulptur reißt nicht ab. Der Platz am Feuchtbiotop in der Nachbarschaft des Engelsrings ist mittlerweile schon die vierte oder fünfte Variante.
Veröffentlicht:21.10.2018, 17:40

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Das Naherholungsareal rings um den Neubrandenburger Schwanenteich könnte möglicherweise bald die neue Heimat für das seit vielen Jahren in einem Lager der Wohnungsgesellschaft ruhende Karl-Marx-Denkmal werden. Wie der Nordkurier erfuhr, soll Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) im Präsidium der Stadtvertretung bekannt gegeben haben, dass im Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde mit dem Schwanenteich eine Lösung gefunden wurde. Eine schriftliche Information der Fraktionen darüber solle in Kürze erfolgen, hieß es weiter. Das Protokoll der Präsidiumssitzung liegt dem Nordkurier vor.

Auf Nordkurier-Nachfrage im Neubrandenburger Rathaus wurde der neue Plan hingegen noch bestritten. Es gebe nichts Neues, hieß es. „Wir sind noch in Abstimmung mit dem Denkmalschutz“, teilte eine Sprecherin der Stadtverwaltung mit. Aber – man halte an dem selbst gesteckten Ziel fest, das Denkmal bis zum Ende des Jahres wieder aufzustellen. Bestätigt wurde, dass sich der Standort an der Bibliothek in der Stargarder Straße nicht mehr in der Diskussion befinde. Die Vorschläge aus dem Frühjahr, das Denkmal im Hof der Kunstsammlung oder am Museum aufzustellen, sind ebenfalls auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet. Die eingeschränkte öffentliche Zugänglichkeit und gestalterische Bedenken, so hieß es, erwiesen sich als nachteilig für diese möglichen Standorte. Durchgefallen war schon lange ein Vorschlag des Oberbürgermeisters, das Denkmal liegend „in der Schwebe“ der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nicht zuletzt das Veto des noch lebenden Erschaffers der Statue, des Bildhauers Gerhard Thieme, machte dem Plan einen Strich durch die Rechnung.

Gewässer in sehr schlechtem Zustand

Seit gut 17 Jahren fristet das tonnenschwere Denkmal ein Dornröschen-Dasein und liegt aufgebahrt auf einem Rollwagen in einer Lagerhalle der Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft. Zuvor erfreute sich der Bronze-Marx öffentlicher Aufmerksamkeit, ob von 1969 bis 1995 auf dem gleichnamigen Karl-Marx-Platz, dem heutigen Marktplatz, oder die darauf folgenden sechs Jahre vor der Bibliothek, bis er 2001 aus Sicherheitsgründen abmontiert wurde.

Nun also – trotz des Dementis aus dem Rathaus – der Schwanenteich als neuer wahrscheinlicher Standort für die Statue. Erst vor zwei Wochen wurde im Nordkurier Kritik an dem naturbelassenen Zustand des Areals laut, Leser beklagten sich über den bejammernswerten Anblick des Gewässers, in dem Unrat schwimmt und das immer mehr vom Schilf „aufgefressen“ werde.