StartseiteRegionalNeubrandenburg ▶ Ab sofort Maskenpflicht und Alkoholverbot in der Seenplatte

Corona-Krise

▶ Ab sofort Maskenpflicht und Alkoholverbot in der Seenplatte

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Für die Mecklenburgische Seenplatte wurde eine neue Corona-Allgemeinverfügung erlassen. Nach dieser gilt nun fast überall im öffentlichen Raum eine Maskenpflicht. Auch der Alkoholausschank wurde verboten. Ab Montag gelten zudem neue Regeln für Schüler.
Veröffentlicht:12.12.2020, 06:00

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Ab diesem Sonnabend gilt beinahe überall in der Mecklenburgischen Seenplatte Maskenpflicht in öffentlichen Raum. Wie aus der neuesten Verfügung vom Freitagnachmittag des Landrates Heiko Kärger (CDU) hervorgeht, muss überall dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.

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Diese Regel gilt für Fußgängerzonen, Rathausplätze, Marktplätze sowie Straßen mit Geschäften in der Zeit von 7 bis 21 Uhr. Zudem wurde der öffentliche Alkoholausschank komplett untersagt. Es ist eine überraschend harte Gangart des Landkreises. Noch am Mittwoch sollte die Maskenpflicht einzig für die belebten Plätze verfügt werden. Die Kommunen sollten eine entsprechende Auflistung anfertigen. Viele, dazu gehört auch die Stadt Neubrandenburg, entschieden sich dagegen. Nun ist die Maskenpflicht weitaus strenger als zunächst vorgesehen.

Distanzunterricht in Schulen

Der Verfügung ging allerdings ein Kabinettsbeschluss der Landesregierung voraus, die die Maßnahmen bereits zu Beginn der Woche durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig verkündete. Die Umsetzung war aber den Landkreisen vorbehalten. Wegen einer landesweiten Inzidenzzahl von 78,2 und auf Weisung aus Schwerin waren sie dazu verpflichtet, erläutert ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums auf Nordkurier-Anfrage.

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Neben den Einschränkungen im öffentlichen Bereich gilt auch in den Schulen ab dem kommenden Montag durchgehend ab der siebten Klasse Distanzunterricht. Schüler, die von den Regeln ausgenommen sind, müssen in der Schule eine Maske tragen. Noch am Abend appellierte Neubrandenburg Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) in einer Videobotschaft an die Neubrandenburger, sich an die Vorgaben zu halten. In der Stadt hatte der Inzidenzwert zuletzt knapp unter 100 gelegen.

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Öffentliche Toiletten werden offenbar zum Problem

Auch das anstehende Adventsshopping ist von den neuen Regeln betroffen. Am Samstag können Besucher bis 20 Uhr nach Herzenslust flanieren. Mit Blick auf eine drohende Schließung des Einzelhandels wird in der Innenstadt mit vielen Gästen gerechnet, die Händler hoffen auf gute Umsätze. Im Zuge dieses Angebotes am Wochenende könnte es tatsächlich voll werden in der City. Dies könnte zu einem weiteren Problem führen – den öffentlichen Toiletten. Eine Leserin aus Burg Stargard hatte deshalb bereits den Nordkurier kontaktiert. Sie ärgerte sich über die Tourist-Info im HKB, wo ihr der Gang zur vermeintlich öffentlichen Toiletten verwehrt geblieben sei.

Ohne den Kaufhof, das HKB, die Gaststätten sowie das Regionalmuseum im Kloster sieht es mit öffentlichen Toiletten in der Innenstadt mau aus. „Seit der Corona Pandemie mussten wir situativ aufgrund der restriktiven Maßnahmen der Landesverordnungen teilweise die Tourist-Info ganz schließen beziehungsweise mit sehr eingeschränkten Öffnungszeiten leben. Entsprechend des einrichtungsbezogenes Hygiene- und Sicherheitskonzeptes für das Haus HKB mussten wir auch die Toiletten für den öffentlichen Zugang schließen“, so Babara Schimberg, Geschäftsführerin des Veranstaltungszentrums Neubrandenburg.

Seit Dezember gelten die vorläufigen Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr. „Sollte ein Besucher der Tourist-Info in der derzeitigen Öffnungszeit die Toilette benutzen wollen/müssen, machen wir selbstverständlich eine Ausnahme, jedoch offiziell sind die Toiletten für den Publikumsverkehr geschlossen“, bedauert sie.

Auch die Stadt Neubrandenburg kann und will nach eigenen Angaben keine Ausnahmen machen und begründet dies ebenfalls mit der Corona-Pandemie. Es gibt also nur die Toilette im Marktplatzcenter und am Bahnhof. Andere Alternativen könnten offiziell nicht geschaffen werden. Im Zollhaus im Treptower Tor könnten Gäste hingegen die Toilette für einen freiwilligen Obolus nutzen, wie der Nordkurier erfuhr.