StartseiteRegionalNeubrandenburgMillimeterarbeit für Turbinen-Ausbau

Umbau im Heizkraftwerk

Millimeterarbeit für Turbinen-Ausbau

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Im Heizkraftwerk der Stadtwerke am Ende der Warliner Straße hat ein 20 Tonnen schwerer Koloss seine Schuldigkeit getan. Um den an die Luft zu befördern, braucht es mehr als guten Willen und einen starken Kran.
Veröffentlicht:23.04.2018, 14:06

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Millimeterarbeit haben Mitarbeiter der Stadtwerke und Fachleute von außerhalb am Montag beim Ausbau einer gut 20 Jahre alten Turbine im Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk der Stadtwerke geleistet. Das ausgediente Teil muss nach rund 160 000 Betriebsstunden den letzten Gang antreten. Kraftwerksleiter Uwe Richlak weiß genau, worauf es beim Ausbau ankommt. „Der Deckenkran hebt die alte Gasturbine nach oben, gleitet mit ihr nach vorn und setzt sie wieder ab.“ Klingt einfach. „Aber“, setzt Richlak einen drauf, „die Last, immerhin hängen 20 Tonnen an einem Haken, darf nicht ins Schwingen geraten“. Dann sitzt die Fracht fest und guter Rat ist teuer.

Damit beim Ausbau der alten Turbine alles klappt, hatten seit Tagen und Wochen ein paar Dutzend Fachleute von außerhalb gemeinsam mit den Spezialisten der Stadtwerke alle Vorarbeiten erledigt. Klar, dass die Monteure der Herstellerfirma Siemens auch jetzt dabei sind, um alles abzubauen und das „Bett“ für die neue Turbine, die im nächsten Monat erwartet wird, zu richten. Allein mehr als fünf Kilometer Kabel müssen abgeklemmt und neu verlegt werden. Die Elektromonteure sitzen am Montag gerade vor den gekappten Schaltschränken, gucken auf die Pläne und kratzen sich die Köpfe. Nur ein Kabel falsch angeklemmt und nichts klappt mehr.

Stadt will in zwei Jahren noch weiter gehen

Das Gas- und Turbinen-Heizkraftwerk, gelegen an einer der abgeschiedensten Ecken der Stadt am Ende der Warliner Straße, produziert seit 1997 Fernwärme für Heizungen und warmes Wasser für rund 27 500 Haushalte in Neubrandenburg. Mit der neuen Turbine erhoffen sich die Stadtwerke, noch effizienter Wärme erzeugen zu können. In zwei Jahren will das stadteigene Unternehmen noch einen Schritt weiter gehen und einen Kurzzeitwärmespeicher in Betrieb nehmen. Dieser Speicher kann den Wärmebedarf der Stadt – zum Beispiel für warmes Wasser – für zwei Tage speichern. Und schon im vergangenen Jahr haben die Stadtwerke Grund und Boden in der Nachbarschaft des Heizkraftwerkes gekauft, um hier eines Tages eine eigene Solarthermieanlage bauen zu können.