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Ministerium genehmigt 13 Anlagen für Streit-Windpark

Tützpatz/Schwerin / Lesedauer: 1 min

Die Region Altentreptow gilt wegen der vielen Windräder als "verspargelt". Trotz großer Ablehnung hat das Schweriner Energieministerium nun erste Anlagen genehmigt.
Veröffentlicht:18.04.2017, 18:34
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Das Schweriner Energieministerium hat gegen den Willen des Planungsverbandes Mecklenburgische Seenplatte einen Teil des heftig umstrittenen Windparkprojektes "Pripsleben-Tützpatz-Gültz" (PTG) genehmigt. Es handelt sich um ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren für das Wind-Wasserstoff-Projekt RH2-PTG, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte.

Ein Investor will dort 30 neue Windkraftanlagen bauen, deren Leistung modellhaft mit Wasserstoffspeicherung und Gaserzeugung kombiniert werden soll. Das Ministerium habe nun 13 Windräder nur auf dem Gebiet des Dorfes Gültz genehmigt, weil diese Gemeinde dem "innovativen Vorhaben" zugestimmt habe.

Geplante Region ist eigentlich kein Windeignungsgebiet

"Das ist eine sehr schlechte Nachricht", sagte Norbert Schumacher von der windkraftkritischen Partei Freier Horizont, der auch im Planungsverband sitzt. Mit einer solchen Genehmigung werde Recht gebrochen. "An die Stelle gehört kein einziges Windrad hin", erklärte Schumacher. Er befürchte eine Salami-Taktik: Sobald die ersten 13 Windräder gebaut würden, könne der Druck auf die anderen Gemeinden wachsen - und auch diese Standorte zu "Zielabweichungsverfahren" erklärt werden.

Das Vorhaben RH2-PTG der WIND-projekt Ingenieur- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH Börgerende (Landkreis Rostock) ist seit Jahren umstritten. Die geplante Region ist eigentlich kein Windeignungsgebiet. Die Region Altentreptow, das dem Vorhaben ebenfalls widersprach, hat bereits eine sehr hohe Windrad-Dichte. Auch der Investor betreibt dort zahlreiche Windräder und ein Modellprojekt zur Wasserstoffspeicherung, das nun weiterentwickelt werden soll.