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Polizei warnt zum Tag des Einbruchschutzes

Mit der Dunkelheit kommen die Einbrecher

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Wenn die Tage kürzer werden, haben Langfinger wieder Konjunktur. Zur Umstellung auf die Winterzeit gibt die Polizei Tipps zum besseren Schutz vor Einbrechern. Ein paar Handgriffe helfen schon.
Veröffentlicht:26.10.2018, 06:06

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Fotos aus dem Urlaub auf Sozialen Netzwerken, ein Anhänger mit voller Adresse am Koffer oder sogar Todesanzeigen mit Beerdigungstermin. Einbrecher sind kreativ und spähen überall Möglichkeiten aus, wann und wo sie möglichst leichtes Spiel haben, um ihre ahnungslosen Opfer um Hab und Gut zu bringen. Weil die Täter im Schutz der dunklen Jahreszeit besonders häufig ihr Unwesen treiben, berät die Polizei jedes Jahr rund um den Wechsel von Sommer- auf Winterzeit – 2018 am 28. Oktober – beim „Tag des Einbruchschutzes“, wie Menschen ihr Zuhause wirkungsvoll schützen können.

Dabei suchen die Beamten die Nähe zum Bürger, wie etwa im Neubrandenburger Bethaniencenter, wo Hauptkommissar Torsten Dowe und seine Kollegin Anne Neumann zusammen mit Mitarbeitern von Neubrandenburger Schlüsseldiensten einen Infostand aufgebaut haben. Dort demonstrieren sie Passanten, wie einfach sie es den Tätern oft machen, in die Wohnung zu gelangen. Und was man dagegen tun kann.

„Hauptangriffsziele der Täter sind Türen und Fenster“, sagt Polizeihauptkommissarin Neumann von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle (KBS) in Neubrandenburg. Bevor man sich um technische Veränderungen für mehr Sicherheit bemüht, sollte man ihrem Rat nach aber erst einmal einen kritischen Blick auf die örtlichen Gegebenheiten werfen. Beispielsweise könnten Bänke unter Fenstern Einbrechern eine Einstiegshilfe bieten. Auch sollte man darauf achten, dass Haus und Grundstück gut einsehbar sind. Denn die Einbrecher meiden Objekte, bei denen die Entdeckungsgefahr hoch ist – etwa durch Nachbarn.

Dass Tageslicht für die Einbrecher bei der Arbeit hinderlich ist, zeigt sich an der Polizeilichen Kriminalstatistik. Im vergangenen Jahr erfasste die Polizei in der Stadt Neubrandenburg 39 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl, davon 18 am Tage und 21 in der Nacht. Beim sogenannten Tageswohnungseinbruchdiebstahl wurde mit einer Aufklärungsquote von 55,6 Prozent mehr als jeder zweite Täter gefasst. Bei den Einstiegen in Wohnungen und Häuser in der Dunkelheit konnten 38,1 Prozent der Fälle aufgeklärt werden. In Sachen gelöste Fälle liegt die Polizei in der Stadt Neubrandenburg mit 46,2 Prozent über dem Durchschnitt im Land.

Hauptkommissar Dowe führt an, dass nicht nur die Fallzahlen in den vergangenen Jahren gesunken seien. Auch die Kriminalitätsbelastung bei diesen Delikten sei im Vergleich zu anderen Bundesländern gering. Das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, sei beispielsweise in Hamburg oder Bremen deutlich höher. Trotzdem sollte man natürlich alles unternehmen, um den Kriminellen einen Einstieg in die Wohnung so schwer wie möglich zu machen. Denn meist lassen sie nach wenigen Minuten ab, wenn sie keinen Erfolg haben.

Das Eindringen in eine Wohnung wird ihnen allerdings oftmals erschreckend einfach gemacht. Die Kriminellen bevorzugen das weitgehend geräuschlose Aufhebeln von Fenstern und Türen. Gerade im Falle von einfachen Verschlüssen ohne Sicherheitswirkung sei dies zum Teil in Sekundenschnelle möglich, warnen Experten. Ein zuverlässiger Schutz lasse sich unter anderem durch das Nachrüsten von mechanischen Verriegelungen mit Pilzkopfzapfen oder Stangenschlösser erheblich verstärken. Eine weitere Verbesserung des Einbruchschutzes bietet eine Einbruchmeldeanlage.

Wer sich kostenfrei von der KBS an der Polizeiinspektion Neubrandenburg beim Einbruchsschutz beraten lassen will, kann sich melden unter der Rufnummer 0395 5582 5134.