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Angriff auf Ausländer

Motiv für Hundeangriff auf Afrikaner noch unklar

Friedland / Lesedauer: 2 min

Der Übergriff auf zwei Eritreer in Friedland sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Die Polizei ist sich mittlerweile aber nicht mehr sicher, ob die Hunde wirklich aufgehetzt wurden.
Veröffentlicht:23.04.2018, 13:47

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Vier Tage nach einer Attacke auf Afrikaner in Friedland (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) ist das Motiv für die Tat weiter unklar. „Die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung hat der Staatsschutz nun übernommen”, sagte eine Polizeisprecherin in Neubrandenburg. Verdächtig sind zwei 21 und 31 Jahre alte Männer. Die Rolle von zwei Hunden, von denen es anfangs hieß, sie seien auf die Zuwanderer gehetzt worden, sei inzwischen aber relativiert worden.

„Wir können nicht sagen, ob die Hunde aufgehetzt wurden oder sie in ihrem Spieltrieb den Männern hinterherliefen”, erklärte die Polizeisprecherin. „Wir sind dabei, die Gesamtumstände des Vorfalls aufzuklären.” In der Polizeimeldung von Freitagfrüh hieß es noch: "Beim Passieren der Gruppe sollen die Hunde durch diese verbal aufgehetzt worden sein, so dass sie den Radfahrern hinterherliefen." Je nach Ermittlungsstand sollen die jeweils 26 Jahre alten Zuwanderer aus Eritrea und die Verdächtigen, bei denen fast zwei Promille Alkohol gemessen wurden, in Kürze vernommen werden.

Beteiligte haben sich ausgesprochen

Laut Polizei sollen die Zuwanderer am 19. April mit Rädern an sechs stark angetrunkenen Einheimischen am Mühlenteich vorbeigefahren sein. Deren zwei Hunde seien den Asylbewerbern hinterhergelaufen. Auch drei Männer und eine Frau der Gruppe seien hinterhergelaufen. Die Verdächtigen sollen die Eritreer angehalten, kurz geschlagen und ihre Räder in den Teich geworfen haben. Die Attackierten hätten keine erkennbaren Verletzungen erlitten und seien in ihre nahe gelegene Unterkunft zurückgekehrt.

Die Verdächtigen seien bislang wegen Alkoholmissbrauchs und diverser Straftaten bekannt – aber nicht wegen politisch motivierter Taten, sagte die Sprecherin. Als die Polizei am Tatort war, seien die Hunde – ein kleiner Mischling und ein Schäferhundmischling – friedlich gewesen. Mitglieder der Gruppe sollen sich bei der Befragung durch Beamte aber abfällig über Migranten geäußert haben. Die Beteiligten hätten sich inzwischen untereinander entschuldigt.