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Warntag

Neubrandenburg probt den Ernstfall – Test für mobile Sirenen

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Keine Warn-App kann eine Sirene ersetzen, sagt Neubrandenburgs oberster Feuerwehrmann. Deshalb werden zwei mobile Anlagen in der Stadt am Warntag getestet.
Veröffentlicht:06.12.2022, 16:06

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Anzeigetafeln, Apps, Radio, Fernsehen und auch Sirenen kommen am 8. Dezember zum Einsatz, um die Bevölkerung zu warnen. Als groß angelegte Übung probt auch die Stadt Neubrandenburg am bundesweiten Warntag den Ernstfall und überprüft, wie zuverlässig man die Bevölkerung im Ernstfall alarmieren kann. Dazu kommen auch sollen auch zwei neu angeschafften mobilen Sirenen der Berufsfeuerwehr zum ersten Mal getestet werden, erklärt Frank Bühring, Leiter der Abteilung Brandschutz und Rettungsdienst der Stadt Neubrandenburg.

Mehr zum Thema: Nur 60 Prozent der Bevölkerung in MV über Sirenen alarmierbar

Das Thema Katastrophenschutz und Sirenen treibt die Stadtverwaltung schon länger herum. Eigentlich ist es Aufgabe des Landkreises als zuständige Katastrophenschutzbehörde, doch die setzt lieber auf Warn-Apps fürs Handy statt auf altmodische Sirenen. Feuerwehrchef Frank Bühring hält dagegen: „Mit einer Sirene kann ich im Ernstfall die Bevölkerung verlässlich wecken, das ist durch nichts zu ersetzen”, meint der erfahrene Stadtbrandoberrat. Nicht jeder habe ein Handy, eine Sirene höre man stattdessen immer und würde gewarnt.

Sirenen warnen im 500-Meter-Radius

Anlass für den Kauf der Sirenen war damals der Stromausfall im Berliner Stadtteil Köpenick. Dort hätten sich die mobilen Warnanlagen bewährt, erklärt der Feuerwehrmann. So etwas wollte man in Neubrandenburg nicht missen.

Die mobilen Sirenen können auf jedes Fahrzeug der Feuerwehr installiert werden und eine Lautstärke von bis zu 126 Dezibel erreichen. Das reicht, um einen Radius von gut 500 Metern zu warnen. Allerdings sei das nur ein theoretischer Wert, wirft Frank Bühring ein. Die Bebauung, Windrichtung und Witterung spiele natürlich auch eine Rolle. Am Donnerstag werden die Warnanlagen dann zum ersten Mal getestet. Am Pferdemarkt und in der Oststadt werden die beiden Sirenen um 11 Uhr eingeschaltet.

Neubrandenburger sollen mithelfen

Die Neubrandenburger sind unbedingt dazu aufgerufen, zu melden, ob und wo sie den Warnton hören. „Nur mit Ihrer Mithilfe kann bewertet werden, ob die mobilen Sirenen im Ernstfall verlässlich zum Einsatz kommen”, wendet sich ein Sprecher der Stadt an die Bevölkerung. Im Internet wird am 8. Dezember unter www.neubrandenburg.de ein Formular verfügbar sein, das die Rückmeldungen der Bevölkerung aufnimmt.

Neben den Sirenen aktivieren die beteiligten Behörden zu diesem Zeitpunkt sämtliche verfügbare Warnmittel wie Warn-Apps, digitale Stadtanzeigetafeln, Radio und Fernsehen. „Besonders bei den digitalen Werbeanzeigen in der Stadt gab es beim vergangenen Mal Probleme. Nicht alle zeigten die Warnungen an.”

Die neuen Sirenen, welche die Stadt ungefähr 15.000 Euro gekostet haben, sollen nicht nur am Warntag, sondern auch im Feuerwehralltag eingesetzt werden. „Wenn zum Beispiel am Pferdemarkt Gefahrenstoff ausläuft und wir in kurzer Zeit die Bevölkerung verständigen müssen, dann kommt die Sirene auch zum Einsatz”, stellt Frank Bühring klar.