Spender gesucht
Neubrandenburger Bürgermeister bekommt Schmuck für zehntausend Euro
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min
Das Neubrandenburger Stadtoberhaupt soll in naher Zukunft zu Repräsentationszwecken eine Amtskette tragen können. Nachdem die Ratsfrauen und -herren jüngst für die Einführung eines solchen Schmuckstücks gestimmt hatte, will die CDU-Fraktion in der Stadtvertretung aufs Tempo drücken.
CDU will den Bürgermeister schneller an die Kette legen
Dabei sieht der vor der Verabschiedung auf Anregung der SPD geänderte Antrag der Christdemokraten vor, dass die Amtskette zum 775-jährigen Bestehen Neubrandenburgs eingeführt werden soll, das erst 2023 ansteht. Doch der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Schwanke bekräftigte am Wochenende erneut, dass die Amtskette, die über Sponsoren und Spenden finanziert werden soll, möglichst schon zum nächsten Stadtjubiläum am 4. Januar 2021 an den Oberbürgermeister übergeben werden sollte. „Es wäre schön, wenn wir bis dahin das Geld zusammenhaben.“ Seinen Worten nach ist mit der Abstimmung in der Stadtvertretung jetzt der erste Schritt gemacht, im nächsten werde seine Fraktion gemeinsam mit dem Kulturausschuss Angebote einholen. Schwanke geht davon aus, dass nicht nur die Unternehmer in der Stadtvertretung für die Amtskette spenden werden. Die Kosten werden auf 8000 bis 10 000 Euro geschätzt.
Andere Städte, andere Sitten
Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) äußerte sich vor dem Beschluss in der Stadtvertretung auf Anfrage aus dem Plenum erstmals öffentlich zu dem Anliegen. Er sagte, Bürger seien mehrfach mit der Frage auf ihn zugekommen, warum es in Neubrandenburg keine Amtskette gebe. Amtsketten als Insignien von Würdenträgern gibt es in vielen Städten der Region, wie den Hansestädten Greifswald, Stralsund, Demmin oder Anklam. Die Friedländer gönnten ihrem Oberhaupt zum 775. Jubiläum der Stadt einen solchen Halsschmuck. Dort war die alte Halskette in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren gegangen. In Altentreptow hatte Bürgermeister Volker Bartl (parteilos) der Einführung einer Amtskette mit Verweis auf die fehlende Tradition in der Stadt eine sehr klare Absage erteilt.