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Problem-Immobilie

Neuer Besitzer lässt alte Halle in Neubrandenburg verfallen

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Trotz eines Verkaufs bleibt die Lage für das alte Mehrzweckgebäude und eine frühere Berufsschule an der Hochstraße ziemlich hoffnungslos. Den beiden Objekten mit langer Geschichte droht jetzt der Verfall.
Veröffentlicht:17.02.2019, 16:50

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Obwohl die BAZ-Halle an der Hochstraße und die benachbarte ehemalige Berufsschule endlich – nach jahrelangem Bemühen – vor zwei Jahren auf der Norddeutschen Grundstücksauktion den Besitzer gewechselt haben, droht ihnen offenbar der endgültige Verfall. Brandschäden, Einbruchspuren und zerstörte Fenster machen sie zu den am meisten gebeutelten Immobilien in Neubrandenburg. „Uns sind die Hände gebunden“, sagt Dirk Schwabe, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Immobilienmanagement (EBIM) und Herr über alle städtischen Grundstücke.

Man könne die neuen Eigentümer nicht dazu zwingen, hier schnell etwas auf die Beine zu stellen. Zu groß die Gefahr, dass die „Neuen“ alles hinschmeißen. Schließlich habe es sich in beiden Fällen nicht um begehrte städtische Areale gehandelt, um deren Erwerb sich Käufer in den Haaren gelegen hätten. Bei beiden Immobilien hat es sich um Ladenhüter gehandelt, deren Verkauf zuvor in den vergangenen Jahren schon einige Male gescheitert war.

Die Stadt war froh, die bebauten Grundstücke endlich los geworden zu sein. Für 100.000 Euro hat die ehemalige Sport- und Kulturhalle – in der früher viele Bands, die in der DDR Rang und Namen hatten, aufgetreten sind – einen neuen Besitzer gefunden. 25.000 Euro musste der Käufer der Berufsschule, zu der immerhin fast 9000 Quadratmeter Fläche gehören, auf den Tisch legen

Stadt hat für andere „Ruinen“ einen Plan

Gemäß dem für das Areal gültigen städtischen Bebauungsplan besteht das Ziel in der Ansiedlung von Gewerbe- und Handwerksbetrieben. Am liebsten hätte die Stadt schon vor Jahren die alte Berufsschule abgerissen, um die Vermarktungschancen für die Ansiedlung von kleineren Betrieben zu erhöhen. Aber weil sich die Gegend in der Oststadt unweit der Hochstraße außerhalb jeglichen Fördergebiets befindet, musste alles so bleiben, wie es ist. Aus eigener Tasche konnte sich die Stadt nie leisten, das Gebäude abzureißen.

Anders als für die traurige Ecke an der Hochstraße hat die Stadt für andere „Ruinen“ einen Plan. Die Stadtvertretung hat erst vor wenigen Monaten beschlossen, das Industrieviertel rings um die Ihlenfelder und Warliner Straße aus dem Dornröschenschlaf zu wecken – das Gewerbegebiet soll revitalisiert werden. Dafür ist Geld nötig. Das Wirtschaftsministerium in Schwerin kann sich vorstellen, mit Fördergeld zu helfen. Drei Jahre lang soll alles jährlich eine Million Euro wert sein – für Grunderwerb, Abriss und Erschließung. 810.000 Euro stellt das Land, 190.000 Euro muss die Stadt zahlen.