StartseiteRegionalNeubrandenburgNeuer Stadtpräsident schwingt jetzt die Glocke

CDU-Kandidat Stegemann gewählt

Neuer Stadtpräsident schwingt jetzt die Glocke

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

So ganz ohne Aufregung hat sich die frisch gewählte Neubrandenburger Stadtvertretung zu ihrer Sitzung getroffen und ihre Gremien gewählt. Eine kleine Überraschung boten lediglich die Grünen, aber die hatte der Nordkurier eigentlich schon angekündigt.
Veröffentlicht:27.06.2019, 18:40

Artikel teilen:

Die Spannung – wenigstens im Vorfeld – war gegeben. Die CDU als die zahlenmäßig stärkste Fraktion in der neu gewählten Neubrandenburger Stadtvertretung hatte von einem ungeschriebenen Recht Gebrauch gemacht und mit Dieter Stegemann einen der ihren für den wichtigen Posten des Stadtpräsidenten vorgeschlagen. Würden die anderen Fraktionen es dabei belassen oder Gegenkandidaten aufstellen – so wie vor fünf Jahren nach der Kommunalwahl 2014? Noch kurz vor der konstituierenden Sitzung des neuen Neubrandenburger Parlaments machte sich ein Gerücht breit, die Fraktion der Linken wolle mit der von Bündnis 90/Die Grünen gemeinsame Sache machen. Deren Kandidat sollte dann gegen Stegemann antreten.

Daraus wurde aber nichts. Der CDU-Ratsherr vom Jahrgang 1954 war der einzige Kandidat und wurde bei 17 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen mit 24 Ja-Stimmen gewählt. Ähnlich unspektakulär die Bestimmung seiner beiden Stellvertreter. Die Linken schlugen Renate Klopsch vor – die zuvor als Alterspräsidentin die Sitzung eröffnet hatte. Die SPD schickte Roman Oppermann ins Rennen, der den Job im Präsidium der Stadtvertretung schon in den vergangenen fünf Jahren erledigt hatte. Beide sind mit überwältigender Mehrheit gewählt worden – auch hier standen keine Gegenkandidaten auf der Matte. Auch die AfD, mit sieben Ratsfrauen und Ratsherren zum ersten Mal in Fraktionsstärke in der Stadtvertretung, schickte zur Überraschung einiger Beobachter niemanden ins Rennen, um wenigstens die Stimmungslage unter den frisch Gewählten zu testen. Zur zweiten Stellvertreterin des Oberbürgermeisters Silvio Witt bestimmten die Stadtvertreter erneut Sabine Renger.

Die einzige Überraschung des Tages trug die Farben grün-gelb. Die Chefin der fünfköpfigen Fraktion Bündnis 90/Grüne, Jutta Wegner, informierte darüber, mit den beiden Stadtvertretern der FDP eine sogenannte Zählgemeinschaft eingegangen zu sein. Darüber spekulierte der Nordkurier bereits vor wenigen Tagen. Von der Allianz profitieren beide, denn die nun sieben Mitglieder umfassende neue Einheit kann jetzt allein quantitativ mehr Einfluss auf die Stadtpolitik nehmen, weil sie mit mehr Mitgliedern in den wichtigen Ausschüssen der Stadtvertretung sitzt.

Stegemanns Vorgängern im Amt, Irina Parlow, die nicht mehr für die Stadtvertretung kandidiert hatte, überreichte dem CDU-Mann ihr wichtigstes Utensil: Ein helles Glöckchen. Damit sich auch Dieter Stegemann immer Gehör zu verschaffen weiß.